Na wer haette das gedacht, ein weiterer Teil des The Fast and the Furious Franchise. Diesmal mit dem kreativen Titel „Fast and Furious. Neues Modell. Originalteile.“ Na wenn das nicht vielversprechend klingt. Immerhin spielen zwar wie im ersten Teil wieder Vin Diesel und Paul Walker die Hauptrollen, aber dennoch hatte ich – wie sich herausstellte, berechtigte – Zweifel an diesem Film.
O’Conner: „Mein Zustaendigkeitsbereich endet hier.“
Toretto: „Und meiner faengt hier erst an“
Regie
Justin Lin
Hauptdarsteller
Vin Diesel als Dominic Toretto
Paul Walker als Brian O’Conner
Michelle Rodriguez als Letty
Jordana Brewster als Mia Toretto
John Ortiz als Artuto Braga
Einige Jahre sind vergangen seit Dom und Brian sich letztes Mal gesehen haben. O’Conner hat seinen Job beim FBI wieder und Dominic Toretto klaut Tanklaster in Mexiko. Doch dann wird Doms Freundin Letti ermordet und die Wege der beiden kreuzen sich auf der Suche nach dem Taeter. Dabei geraten beide immer tiefer in einen Drogenring, der ihnen auf den Fersen ist.
Also was erwartet den Zuschauer, der sich Fast and Furious im Kino anschaut? Ich persoenlich war insgesamt mehr als enttaeutscht von vierten Teil der Serie. Ich muss zwar zugeben, dass ich nicht unbedingt der Autofan bin aber ich glaube auch objektiv gesehen findet man kaum Gefallen an diesem Film. Neben Logikloechern, schlechten Dialogen und schwacher Handlung fehlte mir im Kino leider auch die richtige Soundeinstellung. Ich weiss nicht, ob es generell so ist, aber als ich im Cinemaxx war, verspuerte ich kaum Bass. Weder bei der Musik, die in den Clubs gespielt wurde, noch bei den Autos. Und wenn man sich einen Film schon nicht wegen der Handlung anschaut, dann sollte doch wenigstens das Drumherum passen. Aber ich schaetze es lag lediglich an den Einstellungen im Kino und nicht am Film selber, das waere ja noch schoener :D.
Aber fangen wir an: Was mir gut gefallen hat waren die Rennszenen, die wie in allen Filmen der Serie sehr gut in Szene gesetzt wurden und auch stets etwas neues zu bieten wussten. Jedoch verstehe ich nicht so recht, warum die Rennen so in den Hintergrund gerueckt wurden, denn was den vierten Teil deutlich von den vorangegangen unterscheidet ist, dass man nun einen Gangsterfilm mit Autorennen hat, statt wie gewohnt einfach einen Autofilm mit Handlung.
Ich kann mir gut vorstellen, dass man sich einfach dachte, dass so ein Film etwas mehr Tiefgang braucht und deshalb eine tolle Story drumherum gebastelt werden sollte. Leider falsch. Sobald ich Vin Diesel in der Hauptrolle sehe, heisst das fuer mich: „Hirn aus, Action an!“ Doch wenn Herr Diesel da dann in CSI-Manier auf der Strasse steht und den Unfall rekonstruiert da kommen mir wirklich die Traenen. Ob vor Freude oder aus Scham kann ich aber nicht genau sagen..
Neben diesem Mangel der Selbstverfremdung kommt dann die Logik des Films zum Tragen: Dom wird angeschossen (was ja mal vorkommen kann) und steckt die Kugel einfach so weg, als waere nichts passiert. Neben der Tatsache, dass dieses Privileg eigentlich Bruce Willis vorbehalten ist, endet dieser Vorfall letztendlich damit, dass Mia die Wunde untersucht und dann wie folgt handelt: „Ich kann die Kugel nicht finden. Ich werde die Wunde am besten zunaehen.“ Mal im Ernst, was soll denn sowas? Wenn die Hauptperson so offensichtlich angeschossen wird, dann muss man sich doch wenigstens irgendwann im Film nochmal auf diese Verletzung beziehen. Und erst recht kann man das ganze nicht einfach mit einem der duemmsten Dialoge aller Zeiten beenden. Aber nein, Fast and Furious ist da scheinbar etwas anders.
Das zweite grosse Loch in der Logik bestand fuer mich bei der Gegenueberstellung mit Braga:[spoiler]Die Lieutenants im HQ sagen ihren Einheiten staendig, dass erst eingegriffen werden soll, wenn O’Conner das Zeichen gegeben hat. Wie der Zufall es will, wird dann trotzdem doch zu frueh eingegriffen und Braga kann entkommen. Doch auch hier fehlt spaeter wieder jeglicher Bezug darauf, dass O’Conner gar keine Schuld trifft, da er ja kein Zeichen gegeben hat und er bekommt die volle Breitseite von seinem Boss.[/spoiler]
Normal wuerde ich ja ueber sowas nicht meckern, aber da es nunmal sowas von offensichtlich war und Fast and Furious ja irgendwie doch auf der Kriminalschiene faehrt, haette ich wenigstens bei so etwas eine gewisse Serioesitaet erwartet.
Als Fazit kann ich sagen, dass Fast and Furious eine einzige Enttaeuschung fuer mich war. Ich bin jedoch noch am zweifeln, ueber was ich mich mehr amuesierte, denn hinter mir sassen tatsaechlich ein paar Herren, die sich ueber einen wirklich guten Film erfreuten.
Ich kann mir jedoch gut vorstellen, dass der Film in Gesellschafft von Freunden und genug Alkohol durchaus unterhaltsam ist. Wenn das Hirn also wirklich aus ist. ;-)
Trailer
https://www.youtube.com/watch?v=O0EI_k1_vzk
Ich fand den Film amüsant, aber auch nur weil ich den Film nicht als einzelnes bewerte sondern den ganzen Kinogang…die Menschen um mich herum die unter anderem bei dem Zitat:
O’Conner: “Mein Zustaendigkeitsbereich endet hier.”
Toretto: “Und meiner faengt hier erst an”
zu jodeln anfingen, waren einfach…unbeschreiblich.
Unterm Strich kann man sagen das der Film bzw der Kinobesuch etwas Kulturelles in sich trägt…bzw man lernt eine andere Kultur kennen, und wieviele Filme können das schon. Einen nicht im Film eine andere Kultur zu offenbaren sondern, ein Publikum das scheinbar einer anderen Kultur angehört?