Vor ein paar Wochen ging ein Video namens I Forgot My Phone ein bisschen viral und obwohl der Clip nur gute zwei Minuten lang ist, hat das gereicht um mich immer wieder zu beschaeftigen. Im Grunde geht es nur darum, dass jemand sein Handy zuhause vergessen hat. Nur heute bedeutet das ja nicht mehr, dass man nicht angerufen werden kann, heute buesst man da scheinbar direkt Lebensqualitaet und -stil ein:
Ich fuer meinen Teil versuche ja tatsaechlich, meine Nexus-Geraetschaften so wenig wie moeglich zu nutzen. Also jedenfalls wenn ich Gesellschaft habe. Seit ich mich von Whatsapp verabschiedete und dann auch irgendwann mein Facebook aufgeraeumt habe, spuere ich ohnehin kaum noch das Verlangen meinen Newsfeed dort duchzuscrollen. Ich habe ja nicht mal mehr die App installiert und nutze nun auch auf den Mobilgeraeten tatsaechlich nur noch die Browservariante des sozialen Netzwerks. Jetzt kriege ich zwar nicht immer sofort mit, wenn mir jemand schreibt oder etwas kommentiert aber will ich das denn ueberhaupt? Ich glaube nichts ist so wichtig, dass es nicht reichen wuerde, wenn ich erst 20-30 Minuten spaeter antworte wenn ich eh zufaellig mal draufschaue. Und falls doch kann man mich auf meinem Handy auch anrufen.
Seit es in den Hosentaschen dieser Welt Smartphones gibt, scheint die Erwartungshaltung geworden zu sein, dass man immer und ueberall erreichbar zu sein hat. Und dank den Lesebestaetigungen in Messengern hat sich das nochmal weiter verschlimmbessert. Ich weiss nicht, wie oft ich schon Dinge wie „..aber er hat es doch gelesen, warum antwortet er nicht??????“ hoeren musste. Waehrend wir an einen Samstagabend im Bowling Center sitzen, Bier trinken und eine tolle „Zeit mit Freunden“ haben.
Louis C.K. hat Conan O’Brien neulich erzaehlt wieso er Smartphones hasst und wieso seine Toechter keine kriegen:
„You need to build an ability to just be yourself and not do anything. That’s what the phone is taking away is the ability to just sit there. That’s being a person.“
Ich bin zwar Fan davon auch im Kindesalter schon den Umgang mit Gadgets Technik zu lehren, aber besonders in jungen Jahren ist es durchaus wichtig, social skills zu entwickeln. Und wenn man bedenkt, wie schnell selbst erwachsene Menschen scheinbar verlernen, von Angesicht zu Angesicht zu kommunizieren, dann kann ich durchaus nachvollziehen, warum sich viele Eltern gegen das Phaenomen facebook streuben und das Internet verteufeln.
Auf The Verge gab es zu dem Thema kuerzlich auch einen sehr interessanten Artikel der sich damit auseinandersetzt ob und wie sehr man K(leink)indern den Zugang zu „Modernen Unterhaltungsmedien“ einschraenken sollte: Is technology scrambling my baby’s brain?.
TL;DR: Man ist nicht mehr Herr ueber sein Handy, man ist dessen Sklave.
Ich stelle hier aber mal ganz mutig die These auf, dass Smartphones die neuen Zigaretten sind, denn:
Wenn man heute irgendwo auf den Bus wartet oder fuer ein paar Minuten kurzweilige Ablenkung braucht, dann steckt man sich heute keine Kippe mehr an sondern holt sein Telefon raus und spielt eine Runde Angry Birds. Oder liest facebook. Oder schreibt seinen Freunden in der Whatsappgruppe. Oder oder oder.
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