Bis auf den Kinotrailer voellig unvoreingenommen grooveten wir am Samstag Abend mit Brusthaartoupet und Ausschnitten bis zum Bauchnabel ins Kino um die Ecke. Betoert vom 30 Kilo fetteren Christian Bale pfiffen wir Van McCoys Do The Hustle und betraten den Saal um uns dem Flair der wilden Siebziger vollends hinzugeben.
American Hustle Regie: David O. Russell Laufzeit: 138 Minuten Links: OFDb | moviepilot |
Darsteller Christian Bale als Irving Rosenfeld Bradley Cooper als Richie DiMaso Amy Adams als Sydney Prosser |
Jeremy Renner als Carmine Polito Jennifer Lawrence als Rosalyn Rosenfeld |
In American Hustle geht es um das Betruegerpaerchen Irving Rosenfeld und Sydney Prosser. Ihr Leben ist gut, aber eines Tages tappen sie doch in die Falle des FBI. Der Arm des Gesetzes macht ihnen allerdings ein Angebot, mit dem sie wieder auf freien Fuss kommen koennen: Die Namen von korrupten Politikern und nachweisliche Bestechungen, um sie hinter Gitter zu bringen.
So toll der Film auch war, ich hatte vom Trailer her eigentlich etwas anderes erwartet. Mehr sowas in Richtung Heist-Movie mit gestohlenen Gemaelden. Diese Tatsache macht mir American Hustle aber in keinster Weise madig, nein im Gegenteil wird der Film durch die verfaelschten Erwartungen subjektiv eigentlich noch besser eben weil ich etwas anderes erwartet habe und der Film mich trotzdem ueberzeugt hat. Die Story kann aber allerdings nicht wirklich ueberzeugen, es wirkt teilweise sogar, als waeren Christian Bale und seine Kollegen einfach auf einer (zugegenen, verdammt gut inszenierten) Kostuemparty gefilmt worden ODER man hat sie in eine Zeitmaschine gesteckt und einfach ihr Ding machen lassen. Sie spielen zwar alle keine wirklich tiefgehenden Rollen, ueberzeugen aber trotzdem mit dem was sie auf der Leinwand abliefern.
Mein Liebling des Films war uebrigens Jeremy Renner, den ich sonst nur als eher unauffaelligen Hawk Eye aus den Avengers kannte. Wenn ich mir allerdings seine Filmographie anschaue, werden direkt mal noch ein paar Filme auf die Merkliste gesetzt. Auch Jennifer Lawrence lieferte mit ihrer Rolle eine (Achtung:) irre Performance ab. Ich weiss leider immer noch nicht so recht, was ich von DeNiros Cameo halten soll, denn einerseits freute ich mich sehr ihn zu sehen, aber auf der anderen Seite spielt er sich selbst nichtmal, habe das Gefuehl er wurde einfach an den Tisch gesetzt und improvisierte aus dem, was er in seinen 8.000 Gangsterfilmen gelernt hat. Der Film Neben den grandiosen Szenerien und Kostuemen war auch der Soundtrack auch sehr gut gewaehlt, obwohl ich ja doch ein bisschen erscheckt war, dass American Hustle in den 70ern spielt, aber rein gar nichts Van McCoys Do The Hustle zu tun hat.
Zum Ende hin kommt die Story dann in den letzten 20-30 Minuten doch irgendwie in Fahrt und arbeitet auf einen Twist hin, den ich so nicht kommen sah, der mich aber trotzdem irgendwie nicht so krass umgehauen hat wie er vielleicht haette sollen. Mag sein, dass ich noch von Coopers gespielter Schadenfreude gegenueber seinem Boss kurz vorher gehyped war oder einfach weil der Twist nicht soo viel zur Story beitraegt. Schoen hingegen finde ich allerdings, dass es kein Happy End gibt. Jedenfalls dann nicht, wenn man so wie ich den Buergermeister super sympathisch findet und dem Betruegerpack dafuer in den Arsch treten will. Ansonsten schon. Irgendwie.
Insgesamt hat mir American Hustle ziemlich gut gefallen. Viel weniger abgedreht und aufregend als The Wolf of Wall Street, mit dem er Gott-weiss-warum staendig verglichen wird, taugt David O. Russels Film aber dennoch (oder gerade deswegen?) super als abendfuellende Unterhaltung am Wochenende.
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