Vor ungefaehr 20 Jahren, als ich 6 war, bestand die Welt fuer mich aus kleinen bunten Baukloetzen. Als ich dann zu Weihnachten ’94 die Weltraumeisenbahn geschenkt bekam, reagierte ich aehnlich wie das N64-Kid wenige Jahre spaeter: Ich freute mich wie bolle. Mittlerweile bin ich (jedenfalls koerperlich) erwachsen und interessiere mich fuer LEGO eigentlich nur noch in Form von Film-Merchandise wie Star Wars oder Herr der Ringe. Was koennte mich also gluecklicher machen als eine LEGO-Verfilmung? Nachdem ich vor knapp 2 Jahren schon beim phantastischen Kurzfilm THE LEGO STORY fast in Nostalgie ertrunken bin, schien ein Kinobesuch hier mehr als angebracht.
The LEGO Movie Regie: Phil Lord Laufzeit: 100 Minuten Links: OFDb | moviepilot |
Darsteller Chris Pratt als Emmet Will Ferrell als President Business Elizabeth Banks als Wyldstyle |
Morgan Freeman als Vitruvius Will Arnett als Batman Liam Neeson als Bad Cop/Good Cop |
Die Geschichte von The LEGO Movie hat man im Grunde schon 1000 mal gesehen: Der unscheinbare Loser wird durch einen Zufall zu grossem Berufen und rettet am Ende die Welt. Sorry fuer den krassen Spoiler. Aber in LEGO geht es wie in den meisten anderen Komoedien ja zum Glueck auch nur nebensaechlich um die Handlung. Der Fokus des Films liegt hier ganz klar auf den Plastiksteinen selbst und das, was damit moeglich ist. Denn wie Helmut Koerschgen in Texas bereits sagte: In der Phantasie geht alles! Die Figuren sind sich ihrer Umstaende bewusst und so verdient beispielsweise die Hauptfigur Emmet sein taeglich Brot in der Bauanleitungen-Industrie. Da es sich auch bei den meisten Nebencharakteren um Baumeister handelt, werden staendig irgendwelche Dinge umgebaut und lassen Herzen hoeher schlagen, wann immer man die altbekannten Baukloetze ueber die Leinwand fliegen sieht und sich daran erinnert, was man selbst daraus gebaut hat.
Apropos Nostalgie: Ich bin mir nicht sicher ob mir der Film trotz all meiner Liebe zu LEGO auch als Kind schon so gut gefallen haette. Sicherlich waere ich von den Bildern ueberwaeltigt gewesen und haette auch viel gelacht, aber ich denke um den Film wirklich in all seiner Pracht geniessen zu koennen muss man eine gewisse Reife vorweisen und vorallem auch eine gewisse Menge an popkultureller Kenntnis haben. Der Film trieft geradezu vor Referenzen auf andere auf andere Werke aus allmoeglichen Medien. Andererseits ist dass auch ein guter Aufhaenger um den Film immer zu sehen, denn ich schaetze LEGO ist einer dieser Filme, in denen man bei jeder Sichtung neue, tolle Kleinigkeiten entdeckt, die das Erlebnis noch weiter verschoenern. Abgesehen von den vielen Referenzen weiss der Film was den Humor angeht aber auch durch Originalitaet zu ueberzeugen. Besondere Erwaehnung moechte ich hier der Hier-ist-alles-super-Montage schenken, die mich auch Tage nach dem Kino noch begeistert:
(Der Vollstaendigkeit sei hier noch erwaehnt, dass die englische Originalversion von Tegan and Sara feat. The Lonely Island stammt und auch nicht ganz kacke ist.)
Hinsichtlich der technischen Umsetzung bin ich auch mehr als zufrieden, denn auch wenn der Film vom Computer animiert ist, wurde dank Stopmotion Effekten ein Feeling erweckt, das sehr an Brickfilme erinnert. Ausserdem wurden ausschliesslich Gebaeude und Fahrzeuge im Film verwendet, die auch mit echten Steinen nachgebaut werden koennen. Sollte der Hype um Minecraft sich also eines Tages auch auf Googles Build with Chrome ausweiten, koennen wir davon ausgehen dort irgendwann saemtliche Schauplaetze des LEGO-Films betrachten zu koennen. Eigentlich eine sehr schoene Idee.
Auch der 3D-Effekt wurde hier wieder sehr angenehm eingesetzt, denn wenn ich mich recht erinnere gab es nur sehr wenig bis gar keine in your face-Sequenzen, sodass die dritte Dimension sich angenehm im Hintergrund gehalten (haha!) hat.
Fazit
Ganz ehrlich? Ich bin wohl durch meine Kindheit ziemlich vorbelastet was LEGO angeht, aber von mir gibt es eine uneingeschraenkte Empfehlung. Man koennte meinen ich staunte Baukloetze.
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