Folgender Rueckblick enthaelt (natuerlich, duh.) eine gewisse Menge Spoiler! Also nur weiterlesen, wenn euch das egal ist und/oder ihr auf Stand seid und ihr aus irgendeinem Grund trotzdem noch meine Meinung zu dem Kram wissen wollt.
Es geht in Gotham ungewohnt entspannt weiter, denn nach den letzten sehr aufregenden Episoden passiert in Scarecrow vergleichsweise wenig und es kann tatsaechlich mal wieder verschnauft werden.
Der Cliffhanger von letzter Woche wird teilweise aufgeloest, denn wir sehen, dass Fish Mooney sich in einer Art Gefaengnis befindet. Ich lag mit meiner Prognose also deftig daneben, dass sie den Entfuehrer kannte. Wobei wir bis jetzt noch nichts davon mitbekommen haben, wer sie und die anderen ueberhaupt festhaelt. Wir wissen nur, dass es unter den Gefangenen eine Art Rangordnung gibt und derjenige das Sagen hat, der im Besitz des einzigen Messers ist. Warum es den gefuehlt 50 anderen Insassen nicht moeglich ist, den selbsternannten Anfuehrer zu ueberwaeltigen und ihn seine eigene Medizin schmecken zu lassen ist mir unbekannt.
Diese Frage relativiert sich allerdings auch recht fix wieder, denn am Ende der Folge hat Fish Mooney genau das gemacht und innerhalb kuerzester Zeit zum Boss der Insassen aufgestiegen. Ich gehe jedoch nicht davon aus, dass Fish ihrer Lage so schnell entkommen kann, denn kurz nach ihrer Uebernahme wurde eine Frau zurueck in die Zelle geschickt, der man die Augen entfernt hatte. Na, wenn das mal kein Hinweis auf den Puppenmacher ist.
Fish Mooney hat mir in dieser Episode besser gefallen als sonst, war aber immer noch der Charakter, der mir am wenigsten sympathisch ist. Schade eigentlich, dass man hier kaum Entwicklung mitbekommt und sie aus allen unangenehmen Situationen meist schon binnen einer Episode wieder entkommen kann. Ansonsten gibt’s natuerlich noch das Techtelmechtel zwischen ihr und Harvey Bullock zu lueften. Vielleicht befreit er sie ja auch eines Tages.
Auf der anderen Seite des Verbrechersumpfes treffen sich die beiden Dons der Stadt und verhandeln darueber, was aus dem Pinguin wird. Maroni will Blutrache, doch Falcone unterbreitet ihm einen Deal, der fuer Maroni viel schmackhafter ist. Cobblepot richtet sich waehrenddessen auf ein Leben als Clubbesitzer ein (den er leider nicht Iceberg Lounge genannt hat). Als Maroni den Club betritt, hat Cobblepot aber doch ziemlich schnell die Hosen voll und es folgt eine wundervoll gestaltete Szene, in der ein ueberlaufendes Glas Champagner den Anschein weckt, der Pinguin wuerde sich selbst einnaessen. Als Maroni sich damit verabschiedet, dass Cobblepot sterben wuerde sobald Falcone abtritt, verdichtet die Athmosphaere dabei nochmals ordentlich.
Noch besser (aber nicht viel) hat mir die Szene gefallen in der Cobblepot im Praesidium aufkreuzt um Gordon persoenlich eine Einladung zur Eroeffnungsfeier des Oswald’s zu ueberreichen. Hier begegnen sich Nygma und Cobblepot naemlich das erste Mal (bewusst) und die Chemie zwischen den beiden ist grandios. Oswald ein bisschen defensiv und schnippisch, Nygma hingegen wie gewohnt seltsam, aber kein bisschen von seinem Gegenueber eingeschuechtert.
Da Gordon die Einladung direkt ablegt und gleichzeitig auch noch mit Nygmas neuer Chefin (und semi-ernsthaften love interest) in die Kiste huepft, koennte man den waghalsigen Schluss ziehen, dass Nygma und Cobblepot sich eines Tages gegen ihn verschwoeren und Rache im grossen Stil nehmen wollen.
Ich gebe zu, ich habe mir diese Theorie nicht selbst ausgedacht, halte sie aber auch fuer Quatsch. Dafuer ist die Grundlage einfach zu sehr an den Haaren herbeigezogen und nur, weil beide eines Tages zu grossen Schurken in Gotham werden, muss man meine Meinung nach nicht jede Moeglichkeit ueberanalysieren und als Hinweis auf die Zukunft deuten.
Die eigentliche Schurkenentwicklung in dieser Episode findet naemlich an ganz anderer Stelle statt: Wie bereits letzte Woche ist Dr. Crane noch unterwegs. Er hat seinen bisherigen Opfern immer den Teil des Gehirns entfernt, der fuer die Angst zustaendig war und hat sich jetzt irgendwie ein Serum gebraut, das bei einer Injektion Halluzinationen und Todesaengste ausloest. Er therapiert sich eine Weile selbst damit und ueberwindet die Angst auch schon bald. Begeistert von diesem Erfolg will er auch seinem Sohn gegen Angst therapieren.
Da Gordon und Bullock ihm aber dicht auf den Fersen sind, spritzt Crane seinem Sohn in Eile allerdings eine viel zu hohe Dosis von dem Zeug. Als die beiden Detectives ihn festnehmen wollen, widersetzt er sich und laesst sich regelrecht ueber den Haufen schiessen, da sein Serum offensichtlich nicht nur die Angst vor Pistolen nimmt, sondern auch eine gesunde Portion Menschenverstand. Crane Jr. wird ins Krankenhaus eingeliefert, leidet aber auch Tage spaeter noch an den Horrorvisionen. Ich gehe davon aus, dass er seine Aengste eines Tages ueberwindet und Gotham dann bald als Scarecrow unsicher machen wird.
Zu guter Letzt haben wir dann noch den jungen Bruce Wayne, der auf eine Wanderung in den Wald geht um zu sich selbst zu finden. Es kommt, wie es kommen musste und er stuerzt, faellt einen Abhang hinunter und staucht sich den Knoechel. Allein, verletzt und muede in der Wildnis schleppt er sich den Hang irgendwie wieder hoch und oben findet er… Ueberraschung: KEINE Fledermaeuse, sondern seinen treuen Butler Alfred, der schon seit einiger Zeit dort auf ihn wartet und ein Lagerfeuer gemacht hat. Sie verbringen die Nacht im Wald und geniessen am naechsten Tag gemeinsam den Sonnenaufgang.
Die Episode hat mir sehr gut gefallen, besonders die ganze Scarecrow-Origin-Geschichte, die zum einen relativ plausibel ist und zum anderen weil die Effekte absolut grossartig waren. Der Zenit vom Maroni/Falcone/Cobblepot-Dreiergespann scheint mit dieser Episode ueberschritten zu sein, sodass in den letzten sechs Episoden der Staffel vielleicht wirklich noch die Transformation von Oswald Cobblepot zum Pinguin vollends abgeschlossen sein wird und er in Staffel zwei schon eine der grossen Namen in Gothams Unterwelt ist, wer weiss.
Was aus Fish Mooney wird, faellt mir schwer zu raten, da ich weder weiss wo noch von wem sie festgehalten wird. Auch das sollte sich aber in der naechsten Episode klaeren und den Plot ein bisschen voran bringen. Sehr angenehm fand ich, dass Gordon und Thompson jetzt ziemlich offiziell ein Paar sind und Barbara in Scarecrow gar nicht vorkam. Es tut mir leid, aber ich kann ihre Rolle einfach nicht leiden. Wahrscheinlich soll sie eine gewisse Menge Hass auf sich ziehen, aber ihr Handeln war oft einfach absolut nicht nachzuvollziehen und schlichtweg nervig.
Auch Bruce und Alfred hatten in dieser Episode einen tollen Part und ich war am Ende sogar ein bisschen froh darueber, dass man sich gegen die erwartete Entdeckung der Batcave entschieden hat. Ich haette mir allerdings Gewuenscht, dass die Sache mit den Steinen auf denen die Initialen von Bruce und seinem Vater eingeritzt wurden etwas genauer erklaert worden waeren. Ich persoenlich habe es so gedeutet, dass Bruce so auf seine Weise mit der Vergangenheit abschliessen will und den Tod seiner Eltern langsam ueberwindet. Oder so?
Aber was soll’s, dafuer war Alfred ja wieder cool wie sau, das macht einiges wett.
Was bisher geschah:
Season 1:
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