Gotham S01E16 – The Blind Fortune Teller (2015)

Folgender Rueckblick enthaelt (natuerlich, duh.) eine gewisse Menge Spoiler! Also nur weiterlesen, wenn euch das egal ist und/oder ihr auf Stand seid und ihr aus irgendeinem Grund trotzdem noch meine Meinung zu dem Kram wissen wollt.

Da in der Episode The Blind Fortune Teller wieder viel parallel passiert hier zunaechst eine kleine Zusammenfassung der Ereignisse:

Fish Mooney rebelliert gemeinsam mit dem anderen Gefangenen gegen die Umstaende unter denen sie Leben muessen und hat dabei auch relativ viel Erfolg. Cobblepot scheitert grandios mit seinem Nachtclub, bekommt dann aber indirekt Unterstuetzung von Zsasz. Gordon klaert gemeinsam mit Thompson einen Mordfall im Zirkus auf Bruce Wayne erklaert den Leuten der Wayne Corporation, dass er keine korrupten Aktionen mehr duldet.

Ich finde die Entwicklung von Fish Mooney nach wie vor nicht sonderlich toll, kann aber auch nicht wirklich sagen, was genau mich daran stoert. Zum einen ist es wohl ihr (Over)Acting, zum anderen aber sicherlich auch ein Teil dem Drehbuch geschuldet. Denn wenn da steht, dass die Waechter sich von ihrem Gerede einschuechtern lassen, dann wird es wohl auch so passieren muessen. Ich an deren Stelle haette der aufmuepfigen Mooney direkt eine Kugel verpasst oder sie aufgefordert mitzukommen und sie so von der Gruppe hinrichten lassen und anschleissend 1-2 Wochen die Mahlzeiten ausgesetzt anstatt ihren Forderungen nachzugehen. Natuerlich soll Mooney sich zum Badass entwickeln und wenn Cobblepot sie eines Tages umbringt soll es sich so anfuehlen, als haette er richtig was geleistet. Aber so wie ihr Charakter momentan geschrieben ist, wuerde es noch mindestens bis in die zweite Staffel weitergehen muessen, bis ich dieses Gefuehl habe. Es geht fuer meinen Geschmack auch einfach alles viel zu schnell. Der Aufstieg vom Pinguin ist so gut durchdacht und vorallem nachvollziehbar, dass Mooneys Ein-Tages-Probleme dagegen irgendwie laecherlich wirken.

Das Auftreten von Bruce fand ich anfangs ein bisschen irritierend, da er nun mal erst 12 Jahre alt ist und Leuten sagt was sie zu tun haben, die wahrscheinlich schon doppelt so lang bei der Wayne Corporation arbeiten wie er auf dieser Erde lebt. Als er dann aber ziemlich genau Bescheid wusste und die Korruption ansprach, fand ich die Sache irgendwie doch recht glaubwuerdig. Ich bin aber auch generell ganz zufrieden damit, dass Bruce und Alfred eine Menge auf eigene Faust unternehmen, auch wenn er noch lange nicht zu Batman wird. Ich habe oft ein Problem mit Kindercharakteren, die auf erwachsen machen und alles wissen und verstehen was um sie herum passiert, aber die Schreiberlinge von Gotham haben mit der Darstellung von Bruce Wayne auf jeden Fall einiges richtig gemacht.

Ganz im Gegenteil zu Barbara, bei der man sich fuer diese Episode entschieden hat, zu Gordon zurueckkehren zu wollen. Wir erinnern uns kurz daran, dass sie ihn mehr oder weniger grundlos verlassen hat, dann mit einer indirekten Kollegin von ihm in der Kiste war, von ihr aber einen Korb bekam und dann zunaechst bei ihren Eltern gewohnt hat. Nun kommt sie nach mehrwoechiger Abwesenheit zurueck in ihre Wohnung und findet dort nicht ihren (Ex-)Freund, sondern zwei 14-jaehrige Maedchen. Anstatt die beiden rauszuwerfen und/oder ihre Eltern zu informieren entscheidet Barb sich dafuer, dass die beiden einen ganz netten Eindruck machen und laesst sich von ihnen beraten was sie anziehen soll, wenn sie sich das naechste mal mit Jim treffen will. Ich weiss wirklich nicht, was ich da noch zu sagen soll und lasse das jetzt mal ganz unkommentiert hier stehen.

Gordon ist nicht in der Wohnung, da er und Leslie ziemlich unzertrennlich geworden sind und er jetzt scheinbar in seinem Buero oder bei ihr wohnt. Ich mag ihre Rolle eigentlich ganz gern (im Vergleich zu Barb natuerlich umso mehr) aber in dieser Episode kam mir Leslie ein bisschen zu draengend vor. Nicht nur, dass sie Jim beim Verhoer und bei saemtlichen Ermittlungen begleitet (wo sie eigentlich ueberhaupt nichts zu suchen hat) und damit Bullock woertlich die Show stiehlt, nein sie hat auch Nygma ersetzt in dem sie das eine mal, wo wirklich ein Raetsel zu loesen ist, das Ruder uebernimmt und eben nicht Nygma dazu holt. Das war quasi die Chance, den zukuenftigen Riddler auch mal in einem guten Licht darstehen zu lassen. Aber nein, das hat Gotham wohl nicht noetig.

Das Verhoer hat mir ansonsten ganz gut gefallen, der junge Jerome hat sich mit seinem Nicholsonblick direkt in mein Herz gelacht. Auch wenn ich nicht direkt auf den Joker Hypetrain aufspringe, war seine Performance sehr gelungen. Ich halte ihn uebrigens nicht fuer den Joker, da im Teaser fuer die naechste Folge die Red Hood Gang gezeigt wurde, in deren Raengen der Joker im Comic Killing Joke ja seinen Ursprung hat. Aber eigentlich will ich den Joker auch (noch) gar nicht in Gotham haben, ich finde er ist ein viel zu prominenter Boesewicht und ohne die Interaktion mit Batman ohnehin nur halb so interessant. Wenn ueberhaupt.

Zu guter Letzt bleibt dann noch Cobblepot, der seinen Club nicht so richtig geschmissen kriegt. Das eigentliche Highlight seiner Szenen war fuer mich allerdings Victor Zsasz und seine unglaublich verstoerende Lache. Ich wuensche mir, dass Victor zukuenftig noch mehr Screentime bekommt, was sogar druchaus denkbar ist, wenn man den Comics und deren Cobblepot/Zsasz-Beziehung treu bleibt.

tl;dr:

Die Episode war fuer *Gotham*-Verhaeltnisse eher eine der schwaecheren, insgesamt aber dennoch gut.

Was bisher geschah:

Season 1:
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moep0r

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