Warum. Warum steigt man einen Berg hinauf, der einem im Endeffekt nur Schmerzen bringt?
Katastrophenfilme sind ja immer so eine Sache. Man weiss eigentlich von Anfang an, wie es ausgeht, guckt sich den Film dann aber trotzdem an, weil man ja wissen will wie es letztendlich geschieht. So aehnlich ist es auch bei Everest.
Everest Regie: Baltasar Kormákur Laufzeit: 122 Minuten Links: OFDb | moviepilot Vorschaubild: [Link] |
Darsteller Jason Clarke als Rob Hall Keira Knightley als Jan Hall Josh Brolin als Beck Weathers |
. Robin Wright als Peach Weathers Jake Gyllenhaal als Scott Fischer Sam Worthington als Guy Cotter |
Die Geschichte, die Everest erzaehlt ist eigentlich eine ziemlich einfache: Der Film dreht sich um Rob Hall, der Mitte der 90er Jahre kommerzielle Touren an den Gipfel des Everest anbietet. Bei einer Tour im Jahre 1996 kommt es durch ein schlimmes Unwetter zu Komplikationen beim Abstieg. Und an dieser Stelle muss ich auch mal den Trailer loben, der hat naemlich die Idee des Films gut ruebergebracht, aber nicht zu viel verraten. Ausser halt, dass es um eine Expedition geht, die nicht ganz nach Plan verlaeuft. Im Grunde wie Titanic, nur an Land.
Mal davon abgesehen, dass die Story von Everest tatsaechlich ebenso duenn ist wie die Luft am Gipfel, finde ich den Film ziemlich grossartig. Der Berg wurde phantastisch in Szene gesetzt und ich fand den Film gut genug, direkt am naechsten Tag nochmal ins Kino zu gehen um ihn mir ein zweites mal anzusehen.
Durch den geschickten Einsatz von 3D-Kameras konnte auch die Weite des Daches der Welt sehr gut eingefangen werden, ebenso wie die Tiefe der Gletscherspalten, die unseren Protagonisten das Leben schwer machen. Koennte das der Anfang einer Aera sein, in der Filmemacher 3D als Stilmittel einsetzen und nicht um einen Aufschlag dadurch zu rechtfertigen, da ja in der einen Szene ein Kochtopf direkt auf den Zuschauer zufliegt? Wie auch immer, optisch hat Everest echt einiges zu bieten und sollte daher definitiv im Kino angesehen werden, solange man noch die Chance hat.
Wider Erwarten hat mir auch der Soundtrack wirklich gut gefallen, viele Szenen konnten dadurch an Tiefe und Dramatik gewinnen, was den Film fuer mich wesentlich runder gemacht hat als ich dachte. Gemeinsam mit den wunderbaren Landschaftsbildern (keine Ahnung warum, aber ich stehe irgendwie total auf Berge) macht der Soundtrack Everest zu einem audiovisuellen Schmankerl.
Aber es gibt NOCH mehr positives zu nennen, denn der Cast weiss ebenfalls total zu ueberzeugen: die grossen Namen auf dem Filmplakat sind mehr als nur grosse Namen, denn allen beteiligten haette ich den Bergsteiger sofort abgenommen, nichts schien mir irgendwie unpassend oder konnte mich aus der Illusion des Everest reissen. Ich habe allerdings auch keinen blassen Schimmer davon, wie es bei so einer Expedition wirklich abgeht.
Auch das Pacing des Films hat mir sehr gefallen. Wo die erste Haelfte noch stark nach einem Abenteuer aussieht, dass man selbst gern mal erleben moechte, so geht es sowohl in der Story als auch mit der Stimmung wieder schnell bergab. Es fuehlte sich ein bisschen so an als haette der Film 8848 Meter Anlauf genommen um mir einen Schlag in die Magengrube zu verpassen. Und dann noch einen. Und noch einen. Am Ende bleibt ein Berg voller Missmut uebrig und es bleibt nur noch die Frage nach dem Warum. Warum schaut man sich einen Film an, der einem im Endeffekt nur Schmerzen bringt?
Wer sich spoilern lassen will, kann sich hier auf Wikipedia den Artikel zur Katastrophe durchlesen oder hier den Blogbuster von Cinestar.de lesen, der auch einige Hintergrundinfos bereit haelt. Ich persoenlich rate euch aber,erst den Film zu schauen, weil Spoiler sind boese.
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