Ich gebe ganz offen zu, dass ich nach wie vor kein großer Fan von Superheldenfilmen bin und mich ganz besonders Marvel auch mit der Comicbook-Sammlung irgendwie nicht so ganz um den Finger wickeln konnte. Deadpool ist allerdings auf gewisse Art und Weise eine Ausnahme, da er nämlich super, aber keines Falls ein Held ist. Und deswegen mag ich ihn. Die ganzen weich gewaschenen Comicverfilmungen der letzten Jahre mit ihren strahlenden FSK12-Helden, die sich trotz ihrer albernen Kostüme so unglaublich ernst nehmen sind einfach nicht mein Ding.
So viel erstmal dazu, mit welcher Einstellung ich ungefähr ins Kino gegangen bin. Dass ich mir den Film um jeden Preis (inklusive Zuschlägen für Online- UND Vorverkauf, wtf!?) in OV ansehen musste, dürfte ja eh klar sein, oder?
Deadpool hat zwar auch einen albernen Anzug an, ist sich dessen Look aber bewusst und hat dank seines Aussehens ja sogar Grund, sich in der Öffentlichkeit zu maskieren. Außerdem ist Deadpool als Charakter einfach ein ziemlich cooler Typ, der einen großartigen Humor hat und kein Blatt vor den Mund nimmt.
Gestern Abend war es dann endlich soweit, ich konnte dem Merc with a Mouth auf der großen Leinwand in all seiner Pracht bei der Arbeit zuschauen. Bereits bei den Opening Credits dürfte dann auch jedem Nicht-Kenner im ausverkauften Saal klar werden um was für eine Art Film es sich hier handelt. Was folgt ist ein Witzefeuerwerk, in dem die Lacher im Minutentakt abgefeuert werden und nicht immer über der Gürtellinie treffen. Neben einem Haufen Pipi-Kaka-Witzegab es auch mindestens genauso viele Anspielungen auf andere Filme und besonders natürlich das Marvel- bzw. das X-Men-Universum.
Da wird dann auch mal direkt hinterfragt warum im X-Men-Mansion nur zwei Personen wohnen und mit den Zuschauern gesprochen. Und da der Film komplett darauf ausgelegt ist, dass die Figur Deadpool sich jederzeit bewusst ist, in einem Film zu ein funktioniert das auch alles irgendwie. Ich vermute man hätte hier sehr schnell sehr viel falsch machen können, aber da die anderen Charaktere sich in ihrer Art alle ziemlich stark vom Protagonisten unterscheiden und nicht jeder die ganze Zeit dämliche Witze macht kann Deadpool durchaus überzeugen.
Ich finde es allerdings fraglich, ob man wirklich eine Originstory hätte machen müssen. Den Film schauen sich doch warscheinlich eh nur die Leute an, die Deadpool schon kennen und wissen, worauf sie sich einlassen, oder? Andererseits ist es vielleicht auch ganz gut, da ja duch das enorme Marketing doch ein gewisser Hype entstand und einige Zuschauer den Namen nun zum ersten Mal hören. Da bereits ein zweiter Teil angekündigt ist, will ich mir da aber auch gar nicht weiter den Kopf drüber zerbrechen.
Viel mehr will ich mich hier noch ein bisschen darüber freuen, wie oft ich wirklich das Gefühl hatte, eine Comicverfilmung zu schauen. Mal davon abgesehen, dass wohl einige Szenen mehr oder weniger 1:1 aus den Comics umgesetzt wurden, war alles einfach so abgedreht und naja.. comichaft wie ich es in letzer Zeit nur sehr selten erlebt habe.
Mir persönlich hat der Film super gefallen und ich freue mich schon auf die Blu-Ray, da ich mir den dann nochmal in Ruhe angucken und mich auch auf die vielen Details achten kann, ohne direkt 3-5 Witze zu verpassen. Klare Empfehlung besonders an die, die sonst nicht viel mit Marvel anfangen können. Mag daran liegen, dass Deadpool zwar eine Marvelverfilmung ist, aber kein Marvelfilm. Die Rechte liegen nämlich genau wie die der X-Men bei Fox.
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