Hätte ich mir dieses Jahr nicht die Oscars angeschaut, dann wüsste ich wahrscheinlich gar nicht, was Trumbo ist und ganz besonders wüsste ich nicht, dass der Film am vergangenen Donnerstag in den Kinos angelaufen ist. Vielleicht wäre ich in ein oder zwei Jahren darüber gestolpert und hätte gesagt:
Huch! Ein neuer Film mit Bryan Cranston, wieso habe ich denn davon nichts mitbekommen?
Da ich aber ja cineastic as fuck bin, war ich natürlich sofort am Startwochenende in unserem putzigen Programmkino um die Ecke und habe mir bei süßer Bionade und gesalzenen Preisen den vielfach nominierten Film angeschaut.
Für alle, die mit dem Namen Trumbo ebenso wenig anfangen können wie euer Lieblingsmoep0r, hier die Kurzfassung: Ende der 1940er war ein Mann mit dem titelgebenden Namen Dalton Trumbo der gefragteste Drehbuchschreiber Hollywoods und damit im Grunde auch der Welt. Da er allerdings Mitglied der Kommunistischen Partei ist, kommt er während des kalten Kriegs auf die schwarze Liste, wodurch er und viele seiner Schreiberfreunde in der Arbeitslosigkeit und teilweise sogar im Gefängnis landen. Der Film erzählt uns nun in gut zwei Stunden, wie Trumbo vor, während und ganz besonders nach seiner Haft versucht, dieses System umzukrempeln.
Wer mir nicht traut, kann sich hier auch gern noch eben den Trailer ansehen:
Wie das bei biografischen Filmen so ist, leben sie meist von der Story davon, wie die Schauspieler diese erzählen. Da wir seit Breaking Bad alle wissen, was in einem Bryan Cranston so an Talent alles schlummert, brauchen wir uns um diesen Teil der Gleichung auch kaum sorgen machen. Die Geschichte selbst ist auch ziemlich interessant und gibt einen netten Blick hinter die Kulissen. Allerdings hat sich Trumbo zeitweise mehr nach einer Dokumentation angefühlt als nach einem Film.
Lahm hat sich die Sache allerdings nie angefühlt, denn Trumbo ist bis oben hin mit Handlung vollgestopft, sodass die zwei Stunden Laufzeit super fix rum sind und auch nirgends irgendwelche Längen entstehen konnten. Dennoch wirkt gerade dieses vollgestopfte Drehbuch gewissermaßen als Schwachstelle in diesem Film in dem es eben genau um Drehbücher geht. Vieles wird aufgegriffen, aber nur kurz oder gar nicht weiter ausgeführt bevor es schon zum nächsten Punkt geht.
Trotz allem liefert besonders Bryan Cranston eine sehr gute Leistung ab, für die allein es schon wert ist, sich den Film anzusehen. Auch die anderen Mitglieder der Familie Trumbo wirkten gut gespielt, auch wenn sie vergleichsweise wenig Screentime hatten. Neben Cranston und seiner Filmfamilie konnten mich aber natürlich auch noch Alan Tudyk, Louis CK und John Goodman begeistern, aber von denen habe ich ohnehin nichts anderes erwartet.
In aller Kürze:
Insgesamt hat mir Trumbo eigentlich gefallen, für ein Biopic aus der Filmbranche definitiv guckbar. Ironischweise weist eigentlich einzig das Drehbuch Mängel auf, der Rest ist mindestens so gut wie er sein sollte und Cranston liefert eine Leistung ab, für die er zu Recht eine Oscarnominierung einheimsen konnte. Wer die Schauspieler mag und dem Thema nicht ganz abgeneigt ist, dem sei der Gang ins Kino empfohlen.
Gibt’s gar keine moepor M mehr? :)
Dein ersten Absatz musste ich zwei mal lesen um ihn zu verstehen, da hat aber einer seine Vorliebe für Konjunktiv und Kommata gefunden ^^
Glaube aber der Film ist dann nichts für gemütliche Abende auf dem Sofa *g*
Hast du den neuen Michael Moore gesehen?
Konjunktiv und Kommata, zwei meiner liebsten Ks! Ist aber wirkliche in sehr langer Satz geworden, ups :D
Och, ich glaube den kann man auch ganz gut zuhause auf der Couch bei einem Glas Wein oder so schauen, ist ja insgesamt eher ruhig.
Den neuen Moore hab ich noch nicht gesehen, ich fuerchte aber auch, dass der hier gar nicht laeuft. Bei den Trailern vor dem Film war der meine ich noch nie dabei :(
Wow vielen Dank für diesen Tipp!
Bin ein Fan von Bryan Cranston und hab wirklich nichts von diesem Film mitbekommen…
Dann viel Spass, ich haette ihn ja auch fast verpasst. Cranston spielt wirklich grossartig!