Nach dem spannenden Cliffhanger der letzten Woche setzt The Walking Dead diesmal nicht direkt dort wieder an, sondern geht noch ein paar Minuten (Stunden?) weiter zurück und zeigt die Ereignisse aus der Sicht von Carol und Maggie.
Es bleibt jedoch bei einer kurzen Einführung, sodass nicht die gesamte Episode parallel zu den Geschehnissen von letzter Woche verläuft und wir am Ende quasi genau so weit sind wie letzte Woche. Allzu weit kommen wir allerdings nicht, man könnte fast meinen die Episode spielt in Echtzeit. Man könnte vielleicht sogar von Filler sprechen und das ist die Episode praktisch auch, aber da uns die Charaktere der Saviors Informationen zum Start der Apokalypse preisgeben und ihre Geschichten erzählen, verleihen sie der Walking-Dead-Welt mehr Tiefe und liefern einen Blick außerhalb des Dunstkreises von Rick und Co.
Auf gewisse Weise werden sie so natürlich auch von eindimensionalen Abziehbildern zu echten Menschen, was es uns als Zuschauer leichter macht, Carols inneren Konflikt nachzuvollziehen. Denn als sie Paula sagt, sie hoffe sie nicht töten zu müssen, ist das ihr Ernst. Carol ist zwar in der Lage, Menschen ganz einfach kaltblütig umzubringen, jedoch scheint Morgan etwas in ihr bewegt zu haben und im Gegensatz zu Rick hat sie noch etwas, das sich Gewissen nennt. Sie erkennt in Paula auch sich selbst wieder und hat Angst, durch das Morden irgendwann so zu werden wie sie. Die Last auf ihren Schultern wird immer schwerer. So ähnlich dürfte es wohl auch Maggie gegangen sein, als Chelle während des Verhörs von ihrem Baby erzählt.
Als diese ihr dann allerdings während des Ausbruchs in den Bauch schneidet vergeht jegliches Mitleid bei Carol und sie pustet ihr ohne zu zögern die Rübe vom Hals. Offensichtlich war Carols Plan von Anfang an, die schwangere Maggie in Sicherheit zu bringen und daher ist diese Reaktion natürlich nachvollziehbar. Paula hingegen bekommt ja sogar die Chance zur Flucht, nutzt diese allerdings nicht und fällt dann den Walkern zum Opfer, die sie eigentlich vor Ein- und Ausbrechern bewahren sollten.
Neben Carols Charakterentwicklung hat mich am meisten Daryls Reaktion auf das Wiedersehen gefreut: Da in dieser Staffelhälfte scheinbar jeder sein Love Interest bekommt, scheinen sich auch Daryl und Carol wieder näher zu kommen. Carols Antwort auf die Frage ob sie okay sei und die darauf folgende Umarmung der beiden war für mich einfach Balsam für die Seele, ich hatte tatsächlich das Gefühl sie seien sich seit der Suche nach Beth in Staffel vier irgendwie entfremdet.
Aber es ging in dieser Episode nicht nur um unsere Protagonisten, nein wir konnten auch etwas über Negan erfahren. Mehrfach hören wir, dass es sich dabei nicht um eine einzelne Person handle, sondern sie alle Negan sind. Das kann zum einen bedeuten, dass es sich um einen Kult handelt, der sich als Gruppe einfach Negan nennt, wahrscheinlich ist jedoch, dass sich innerhalb der Gruppe einfach jeder als Negan ausgibt um den echten Anführer der Truppe zu schützen. Denken vermeintliche Gegner, sie hätten den Kopf erledigt lässt sich einfacher ein Gegenschlag planen. Ich bin mir nicht sicher ob Rick das wirklich so schnell durchschaut hat oder es ihm einfach egal war, weil in dem Schlachthaus sowieso niemand mehr am Leben war, der ihm hätte gefährlich werden können.
Mir gefällt der Mythos um Negan bis jetzt ganz gut, ich fürchte nur, dass wir erst in der nächsten Staffel wirklich etwas von ihm zu Gesicht bekommen werden und der Rest von Staffel 6B nun weiterhin als Heranführung und etablierung seiner Macht genutzt wird. Auf der anderen Seite zählt die sechste Season für mich nach wie vor als eine der stärksten und von daher kann es ruhig noch so weiter gehen.
via Kritik zu The Walking Dead 6.13: The Same Boat | Robots & Dragons.
Was bisher geschah:
Aktuelle Season: [catlist name=”twd-s06″ numberposts=-1 oderby=title order=asc]
I accept that my given data and my IP address is sent to a server in the USA only for the purpose of spam prevention through the Akismet program.More information on Akismet and GDPR.