Nach ungefähr 10.000 Jahren Menschheitsgeschichte treffen in Batman V Superman nun zwei der bekanntesten und ältesten Superhelden der Welt auf der großen Leinwand aufeinander. Okay, eigentlich sind es “nur” ca. 70 Jahre und es gab auch schon ein paar Crossovers aber irgendwie ist BvS trotzdem was besonderes.
Ich hatte das Glück, den Film erst eine Woche nach dem Deutschlandstart zu sehen, sodass ich bis zu meiner Sichtung bereits die eine oder andere Meinungen einholen zu können und mich mental auf das vorzubereiten was mich erwarten sollte.
Obwohl die Trailer bereits ungefähr alles verraten haben, was mich aus den Socken hätte hauen können, habe ich versucht bis auf den allgemeinen Tenor so wenig wie möglich über den Film zu erfahren. Weil ich trotz der vielen negativen Stimmen unvorbelastet in den Film gehen wollte.
Wie auch immer, ich ging also ins Kino und erwartete nicht allzu viel. Da ich aber ohnehin weder der ultimative Fan von Batman noch von Superman bin, habe ich aber sowieso nicht meinen nächsten Lieblingsfilm erwartet. Insgesamt hat mir BvS zwar nicht so super gefallen wie ich mir als Zack Snyder Watchmen-Fanboy erhofft hatte, aber ich fand den Film auch bei Weitem nicht so schlimm wie man ihn heute finden muss, wenn man cool sein will.
Ich sollte hier vielleicht noch anmerken, dass ich die wenigsten Comics der beiden Titelhelden kenne und mir auch die Justice League nicht sonderlich bekannt ist. Daher gingen die Traumsequenzen und die, wie ich gelernt habe vielen Anspielungen an mir vorbei wie ein Veganer an der Fleischtheke. Ich habe keinen Schimmer, was Batman da in der Wüste gemacht hat und, dass es The Flash sein sollte, der aus dem Monitor kam und Bruce Wayne erzählt hat, dass Lois Lane der Schüssel zu allem ist wäre mir von selbst wohl auch nicht in den Sinn gekommen. Und da ich den Film als OV gesehen habe, kam mir auch nicht in den Sinn, dass “This is your Doomsday” eine Anspielung auf den Namen der hässlichen CGI-Bestie sein sollte. Tja.
Irgendwann habe ich einfach aufgehört zu versuchen der Story zu folgen und habe mich hauptsächlich an der geilen Cinematography erfreut. Da war es mir dann auch relativ egal, dass der titelgebende Kampf zwischen den beiden Helden keine 5 Minuten gedauert hat und sie plötzlich beste Freunde werden, weil ihre Mütter den selben Vornamen haben. Oder, dass Lex Luther uns eigentlich überhaupt keine Motivation schildert, Superman zu hassen. Oder, dass Gotham und Metropolis nur durch einen Fluss getrennt sind und trotzdem ihre eigenen Helden haben, die seit 20(?) Jahren aneinander vorbei agieren, sich aber jetzt plötzlich total doof finden. Oder, dass es Robins Rüstung war, die der Joker beschmiert hat. Oder, dass Wonder Woman einfach den Speer hätte werfen sollen. Weil sie halt nicht gegen Kryptonit allergisch ist. Oder, oder, oder.
Jap, so geil fand ich die Bildkompositionen, die uns Mr. Snyder uns da serviert hat. Insgesamt war mir der Film aber trotzdem entschieden zu lang. Da hätte man lieber zwei Filme raus machen sollen: Einen in dem die beiden sich die Fresse polieren und einen in dem dann vernünftig erklärt wird, was es mit der Justice League auf sich hat. Ich fand es schon ziemlich albern, wie Batman und (Achtung: SPOILER) Wonder Woman am PC irgendwelche 10 Sekunden-Clips anschauen zu lassen, die Lex Luther gesammelt hat. Besonders im Hinblick darauf, dass die sowieso alle noch ihre eigenen Filme bekommen sollen und die Cameos hier jetzt ziemlich überflüssig waren. Naja.
Ein paar Dinge haben mir aber auch ganz gut gefallen. Zum Beispiel wie Bruce Wayne am Anfang des Films in Metropolis ankommt und dort die Zerstörung aus der Sicht der Zivilisten dargestellt wird. Das hat mich stark an den Comic Marvels erinnert, der die Heldentaten aus der Sicht derer erzählt, die am nächsten Tag darüber in der Zeitung berichten. . Das war ein super Abholer zu den Ereignissen aus Man of Steel, auf dem der Film ja aufbaut.
Auch Ben Affleck als Batman hat mir ziemlich gut gefallen. Mancher mag meckern, dass er ja Menschen tötet und das so gar nicht Batman ist, aber ganz ehrlich: Das hat er schon immer gemacht:
Insgesamt war der Film echt nicht so übel wie ich erwartet hätte, aber die vernichtenden Kritiken haben die Latte im Vorfeld natürlich auch schon ziemlich niedrig gelegt. Da BvS aber auch einfach 2.5 Stunden geht und sich teilweise zieht wie Kaugummi, ist es auch kein Film den ich jetzt unbedingt direkt nochmal gucken will. Für Fans der Helden sicherlich interessant und cool, weil sie vielleicht die Comichintergründe kennen, für mich aber leider “nur” schön anzusehen.
Das vereint so ziemlich alles, was ich über die letzten Tage gehört habe. ^-^
Ich habe den Film immernoch nicht gesehen, werde das aber wohl auch nicht mehr tun. Aber sehr schöne Zusammenfassung und über die Verlinkung freue ich mich natürlich sehr. :) Danke!
Also so schlimm wie er von vielen gemacht wird ist er nicht, aber man verpasst auch nicht viel, wenn man ihn erst im Heimkino schaut..