Nachdem ich mir das Spiel ziemlich spontan und kurzfristig in der Super-Duper-Mega-Porno-Edition gegönnt habe, musste ich dann am Wochenende natürlich auch direkt loszocken. Ich hatte mir im Vorfeld ein paar Reviews durchgelesen, um einen Eindruck davon zu bekommen, was mich wohl erwarten würde. Der Einfachheit halber habe ich unten auch mal noch verlinkt.
Aber fangen wir am Anfang an: Als ich das erste mal davon gehört habe, dass man auf dem Gamepad quasi einen Cockpit-View hat, während sich auf dem TV die bekannte 3rd-Person-Ansicht befindet war ich erstmal ziemlich begeistert. Ich stehe ja total auf so technische Spielereien und asymmetrisches Gameplay ist halt genau sowas. Eine Möglichkeit, die auf der WiiU außerhalb von Techdemos Nintendoland leider viel zu selten genutzt wird.
Zudem ist es im Cockpit ausschließlich möglich, mit Hilfe des Gyrosensors zu zielen. Ein ziemlich kontroverser Punkt, den ich aber voll und ganz unterstütze. Bereits Splatoon hat mir bewiesen, dass man durch Neigen des Controllers viel schneller und präziser zielen kann als mit einem zweiten Stick.
Leider musste ich nach 30-40 Minuten feststellen, dass die Sache mit dem asymmetrischen Gameplay für mich leider nur semi-gut funktioniert. Wahrscheinlich liegt es zum Großteil an mir selbst, aber ich hatte enorme Probleme damit mit dem Gamepad auf Gegner zu zielen und gleichzeitig auf dem TV Laserstrahlen auszuweichen.
Ich gebe gern zu, dass ich mich ziemlich schwer damit tue, Gewohnheiten zu ändern. Daher war ich auch schon fast bereit, Star Fox Zero abzuhaken, weil mir die Steuerung so schwer fiel und ich oft versagt habe. Einfach weil ich physisch nicht in er Lage war meinen Arwing so zu steuern wie ich wollte.
Wahrscheinlich hätte ich auch einfach irgendwann abgebrochen, wenn es nicht den Coop-Mode gäbe: Es ist nämlich ohne weiteres möglich, einen zweiten Spieler an Bord zu holen. So kann dann einer ganz bequem den Arwing lenken und auf dem TV den Geschossen der Gegner ausweichen, während Spieler 2 mit dem Gamepad an den Kanonen sitzt und alles über den Haufen ballert was einem so in die Quere kommt.
Und ich muss sagen, als kooperativer Titel für zwei Spieler funktioniert Star Fox Zero erstaunlich gut: Man muss sich stets absprechen und fuchtelt nebeneinander mit den Controllern herum als säße man wirklich in einem Raumschiff. Es fühlt sich an als hätte man einen Co-Piloten, der einem die gegnerischen Raumschiffe vom Halse hält während man selbst durch die Level brettert. So wie einst Han Solo und Chewbacca im rasenden Falken. Hach.
Die Levels an sich sind ganz nett gemacht und erinnern bis auf wenige Ausnahmen auch stark an das, was man aus Star Fox kennt: Verschiedene Sektoren, die mal im Weltraum sind und manchmal Planeten darstellen, durch die man in Rail-Shooter-Manier durch ballert. Zwischendurch gibt es immer wieder Passagen in denen man im sogenannten ‚All-Range-Mode‘ relativ frei umherfliegen und sein Können in Dogfights beweisen muss.
Was mich auch stark an Star Fox auf dem SNES erinnert hat war leider die Spielzeit. Man kann Zero locker an einem Tag durchspielen wenn man will. Da kann man von halten was man will, aber meiner Meinung nach ist das leider etwas zu kurz. Dank der Steuerung habe ich nämlich keinerlei Anreiz, die Levels nochmal zu spielen und auf Highscorejagt zu gehen. Ganz im Gegenteil war ich die meiste Zeit eigentlich eher froh, den Part hinter mich gebracht zu haben und nicht nochmal spielen zu müssen.
Ein paar wenige Ausnahmen gab es da natürlich trotzdem, so konnte mich beispielsweise die Passage mit dem Gyro-Wing sehr begeistern in der man eine gegnerische Basis infiltrieren muss. Hier wird die Action größtenteils pausiert und es kommen einige Stealth-Elemente zum tragen. Leider gab es nur ein einziges Level in diesem Stil, im großen Ganzen liegt der Fokus nach wie vor stark auf der Action.
Soviel erstmal dazu. Ich weiß nicht ob ich das Spiel wirklich empfehlen würde, sehe mich als nicht-Fan der Serie aber auch gar nicht in der Lage dazu das überhaupt zu können. Im Singleplayer für mich fast unspielbar, als Coop aber ein riesen Spaß. Wenn man das vorher weiß und mit der richtigen Einstellung daran geht, kann man Star Fox Zero sicherlich genießen.
Also ich sag mal so: Das Spiel scheint besser zu sein, als ich dachte. Das ist aber auch nicht so die Kunst. ^-^
Anscheinend hat man da ja nicht allzu viel verpasst und wenn schon die Steuerung mit so einem Struggle verknüpft ist.. naja. Das einzig coole scheint ja echt der Koop zu sein, aber nur dafür lohnt sich das Game wohl auch nicht, vor allem, weil es auch genug Koop Spiele gibt, die auch alleine Spaß machen. Man hat ohne dem Spiel wohl nichts verpasst :D
Ne, ich denke auch solang man kein Superfan der Reihe ist, dann verpasst man auch nicht viel. Werde mir die Tage hoffentlich mal noch Star Fox Guard anschauen koennen, da erhoffe ich mir ehrlich gesagt ein bisschen mehr von ^^
Durch die ganzen harten Kritiken, habe ich mich erst einmal zurückgehalten, was das kaufen des Spiels angeht, aber deine Umschreibung der Arbeitsteilung auf dem Millenium Falken hat mir sehr gut gefallen. Vielleicht werde ich es mir später nochmal anschauen. :)