Hört man von einem Film mit dem zugegeben reißerischen Titel Kill Command, sind die Erwartungen wahrscheinlich erstmal nicht die höchsten. Da auch der Untertitel mit “Die Zukunft ist unbesiegbar” (alles schön in Versalien) in dieselbe Kerbe schlägt, festigt sich dieser Eindruck, noch bevor man die Disc überhaupt in den Player schiebt.
Die Story des Films ist dann allerdings gar nicht so übel: In der nahen Zukunft wird eine Truppe Elitesoldaten für einen Trainingseinsatz auf eine geheime Insel geschickt. Sie sollen dort gegen lernfähige Roboter kämpfen und ihnen neue Strategien und Taktiken beibringen. Unterstützt wird die Truppe dabei von der Cyborg-Dame Mills (Vanessa Kirby), die jedoch eine ganz eigene Mission auf der Insel verfolgt. Nach kurzer Zeit läuft das vermeintliche Training allerdings aus dem Ruder, und für die Soldaten beginnt ein Kampf ums Überleben.
Töten
Leider kommt der Film insgesamt eher langsam in Fahrt und wird erst nach gut einer halben Stunde spannend. Denn hier tauchen zum ersten Mal die Roboter auf, und obwohl es sich bei Kill Command um eine Indieproduktion handelt, sehen die metallenen Widersacher ziemlich gut aus.
Das liegt wohl vor allem daran, dass Regisseur und Drehbuchautor Steven Gomez sich bis dato mit visuellen Effekten einen Namen gemacht hat und daher weiß, was er macht. Neben den Robotern gibt es auch immer wieder tolle CGI-Szenen aus Mills Sicht, die dank ihrer Cyborgaugen eine erweiterte Realität wahrnimmt und so allerlei Informationen zu ihrer Umwelt auf der Netzhaut angezeigt bekommt.
Kommandieren
Die Soldaten wirken dagegen leider alle sehr eindimensional und blass. Sie haben zwar cool klingende Namen wie “Drifter”, “Cutbill” oder “Goodwin”, können aber weder durch ihren Charakter oder geschweige denn durch ihre Handlungen einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Daher kann der Film trotz der eigentlich sehr interessanten Prämisse leider nicht auf ganzer Linie überzeugen. Anstatt eines spannenden Thrillers bekommen wir einen mittelmäßigen Actioner mit viel Luft nach oben.
Die Veröffentlichung
Als erstes fällt bei der Blu-Ray das unstimmige Lautstärkenverhältnis zwischen Gesprächen und Effekten auf. Bei praktisch jedem Dialog muss die Lautstärke hochgedreht werden, bloß um wenige Szenen später beim Krachen der Explosionen und Schüsse wieder herunter zu regeln.
Sehr löblich ist die Verwendung eines Wendecovers, auf dem das detaillierte Artwork noch besser zur Geltung kommt. Neben dem Hauptfilm befindet sich auf der Disc noch eine knappe Dreiviertelstunde an Bonusmaterial. Dieses setzt sich zusammen aus einer Featurette, einem B-Roll sowie Interviews mit dem Cast und der Crew. Wer nach dem Film also noch etwas über die Entstehung von Kill Command erfahren will, für den ist gesorgt.
In aller Kürze
Kill Command hätte ein richtig packender Action Thriller im Sinne einer Mischung von Predator und Terminator werden können. Leider liefert das Drehbuch zu wenig sympathische Charaktere und eine nicht ganz ausgereifte Story. Die Effekte können sich jedoch sehen lassen, von daher für Fans von Indieproduktionen vielleicht trotzdem empfehlenswert.
Kill Command ist seit dem 3. Juni auf DVD und Blu-Ray erhältlich.
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