Sequels und Reboots sind ja mittlerweile irgendwie salonfähig und da war es auch eigentlich kein Wunder, dass auch der gute, alte Independence Day eine Fortsetzung bekommt. Da Schauspieler abseits der Leinwand leider altern hat man sich entschieden, den Film einfach 20 Jahre nach dem letzten Angriff spielen zu lassen. Die Welt hat sich dank der erhaltenen Alientechnologien sehr schnell sehr weit entwickelt und wir können nun sogar den Mond mit Forschungsstationen besiedeln.
Ich gebe zu ich habe den ersten Teil zuletzt vor mehr als 10 Jahren gesehen und war daher nicht mehr allzu sehr über die Geschehnisse im Bilde. Großartig von Nöten scheint mir das aber auch nicht gewesen zu sein, denn nachdem die Hauptcharaktere alle kurz (neu)vorgestellt wurden, ging im Grunde auch schon die große Schlacht um den Verbleib der Erde los.
Wiedersehen macht Freude
Der Cast ansich hat meiner Meinung nach eine ganz gute Sache geliefert, die Schwächen sehe ich hier eher am Drehbuch. So sehr ich mich beispielsweise freute, Jeff Goldblum wiederzusehen, so deplaziert fand ich den Humor seiner Figur leider auch. Der Film bekommt es leider nicht richtig hin, die Waage zwischen Ernsthaftigkeit und Witzeleien zu setzen und so scheinen mir viele der für sich eigentlich ganz lustigen Sprüche an den falschen Stellen eingeworfen.
Ich hatte teilweise mehr das Gefühl, einem Videospiel beizuwohnen, wo ein Fehlschlag einfach durch Laden des letzten Speicherstandes wieder wett gemacht werden könnte. Jegliche Spannung oder Furcht vor der tatsächlichen Zerstörung der Welt wurde mir direkt wieder von einem (zu) lockeren / lustigen Spruch genommen. Sowas kann funktionieren, geht aber offensichtlich schnell schief, wenn der Film insgesamt zu groß und episch angelegt ist um noch als Komödie gelten zu können.
Liam Hemsworth als waghalsiger Pilot hat mir gut gefallen, besonders die Szene in der er seinen Platz im Cockpit freiwillig abgegeben hat, um lieber mit den Alienkanonen zu ballern. Manchmal war das alles zwar irgendwie ziemlich vorhersehbar aber was soll’s. So geht Popcornkino nunmal. Und wenn der Kram ansprechend präsentiert wird, kann ich da auch drüber hinwegsehen, nicht jede Szene jedes Films muss eine geistige Herausforderung sein.
In diese Kerbe schlägt natürlich auch die optisch sehr oppulente Aufmachung der Zernichtung unseres Planeten (und der Alienraumschiffe).
In aller Kürze
Ich muss sagen, dass ich Independence Day 2 weder besonders gut noch besonders schlecht fand. Für einen Sommer Blockbuster hat es in meinen Augen nicht ganz gereicht, aber wer mal wieder eine Ladung Popcornkino nötig hat, der kann hier sicher ohne Bedenken für 2 Stunden der sengenden Hitze und den Pokémon-GO-Spielern aus dem Weg gehen.
Schön zu lesen. Ich werde mir den Film in den nächsten Wochen auch mal im Kino anschauen. Ich mag deine Film-Reviews sehr gerne. Mir geht es bei den großen Filmkritik-Portalen in letzter Zeit ziemlich auf den Senkel, dass die fast jeden Film runtermachen, der nicht mindestens 20 Oscars verdient hätte, unabhängig davon ob der Film unterhält oder nicht.
Na das hoere ich doch gern :D
Ich muss aber auch zugeben, dass ich immer erst nochmal ein bisschen darueber nachdenken muss wie ich den Film wirklich fand. Als ich das Kino verlassen habe, war ich eher weniger begeistert, konnte aber nicht direkt sagen warum. Ein Freund von mir war hingegen ziemlich begeistert und nach etwas Dialog fand ich den Film dann auch nicht mehr soo schlimm ;)
Bin auf dein Urteil gespannt!
Wir waren gestern drin und das kann ich so 1 zu 1 unterschreiben.
Es war alles nett, aber nicht überragend (ausser, als das Schiff zur Erde kommt – sehr sehr geil :D).
Aber irgendwie hat am Ende dann doch so das gewisse Etwas gefehlt.. wir konnten dies aber leider nicht wirklich benennen. Verschwendet war der Abend aber nicht, weil wir wussten, dass es Popkornkino wird :)
Jau, eben drum. Manchmal braucht man einfach auch mal ein bisschen was wo man den Kopf nicht anstrengen muss :D
Als Kind habe ich so gar keine guten Erfahrungen mit dem ersten Teil gemacht. Ein älteres Mädchen, welches auf mich aufpassen sollte, hat den mit mir geschaut und ich hatte noch Wochen später Angst, dass mich nachts ein Alien holt. Deswegen wollte ich den Nachfolger nicht wirklich schauen, habe mich dann aber doch ins Kino gequält. Kann deinen Artikel nur loben! Genauso kam der Film mir auch vor. :)
Ohje, solche traumatischen Erlebnisse hatte ich als Kind zum Glueck nie. Habe aber als Kind auch fast keine Horrorfilme geschaut meine ich ^^