Ein wie ich finde sehr interessanter Denkanstoß von Polygon-Redakteurin Allegra Frank: Sie pocht darauf, gefangenen Pokémon Namen geben zu müssen:
My first Pokémon was Chary.
You can probably guess which Pokémon it was. But to refer to Chary just as “my Charmander” feels disingenuous; Chary was much more than that, more than just another Charmander. Starting way back in Pokémon Red, all of my Pokémon were my friends. We were bound together, and those bonds were cemented by something many players choose to overlook: names.
Ich für meinen Teil habe die Mitglieder meiner Party eigentlich nie umbenannt. Auch in anderen Spielen weiche ich seltenst vom vorgegebenen Namen einer Figur ab. (Außer natürlich beim FrühstücksZock, da hieß der Protagonist natürlich immer “Efzock”.)
Nun würde ich diesen Text hier allerdings nicht posten, wenn mich die Sache nicht doch irgendwie ins grübeln brächte. Pokémon sind ja nicht direkt mit der Party aus Final Fantasy zu vergleichen. Es gibt immerhin hunderte Kandidaten, die ihren Weg ins Team finden können und nur die Besten der Besten schaffen es. Und dennoch sind es am Ende nur “ein Glurak” und “ein Garados”, anstatt “Drago” und “Skippy”. Oder wenigstens “mein Glurak” und “mein Garados”. Einen Hund nennt doch auch niemand einfach nur “Hund” oder eine Katze “Katze”.
Ich habe bisher nie wirklich darüber nachgedacht, aber ich vermute die Bindung zu meinen kleinen Kämpfern wäre größer gewesen, hätte ich sie mit Namen ansprechen können, und nicht bloß mit ihrer Spezies. Ich schiebe das bei mir darauf, dass ich bei der Zusammenstellung meiner Party ohnehin meist eher mechanisch denke und die Mitglieder aufnehme, die gut Kämpfen anstatt denen, die in den Cutscenes am nettesten sind.
Wie haltet ihr das, heißen eure Protagonisten immer wie ihr, oder beschränkt ihr euch auf die vorgegebennen Namen? Ich glaube ja fast, dass mir The Witcher noch besser gefallen hätte, wenn mein Hexer den Namen “moep0r von Riva” gehießen hätte, aber wer weiß…
Denkanstoß via You should give your Pokémon a nickname – Polygon.
Kann ich bestätigen, wenn auch nur für gewisse Genres. genau aus dem Grund benennt man ja seine XCom Truppe grundsätzlich nach Freunden oder Familienangehörigen und gibt ihnen die Klasse, die am besten zu ihrem Charakter passt (Alternativ nimmt man die X-Men). Wenn dann einer von denen stirbt, ruft das direkt eine starke emotionale Reaktion hervor (sie haben Keule getötet!). Und manchmal passen die zufällig gewürfelten Eigenheiten der Charaktere perfekt auf dem realen Gegenpart (pumpen-moep0r trifft immer).
Ha, sehr gut! Da fällt mir auch noch miitomo auf dem 3DS ein, wo man ja im Grunde auch eine WG betreut. Da habe ich meine Miiter auch alle nach Freunden benannt und ihre Charakterzüge so eingestellt wie es realistisch wäre. Witzigerweise haben die sehr oft genau so reagiert, wie ich es aus dem echten Leben von ihnen kenne. Im Guten wie im Schlechten :D
Pokémon bekommen grundsätzlich dämliche Spitznamen (wenn ich sie nicht nur kurz fange, um sie für immer auf Bills PC verrotten zu lasse). In meinem “ersten echten JRPG” hab ich damals alle Charaktere nach Freunden umbenannt. Macht aber das Drüberreden schwieriger, da ich damals dann natürlich nicht mal mehr wusste dass Christian und Timo eigentlich Steiner und Vivi heißen :D Heute heißt mein Spielstand halt immer Dodo, aber wenn Charaktere vorgeschlagene Namen haben bleibe ich dabei.
Ja, früher habe ich auch alle nach mir und meinen Freunden mit denen ich gespielt habe benannt. Aber da habe ich auch nur mit denen drüber gesprochen. Das drüber reden ist aber auch tatsächlich einer der Gründe, weshalb ich sowas wie Pokemon heute auf englisch spielen würde. Die meisten guides und reddits sind halt auch alle auf englisch und ich habe dann keine Lusten, erst noch in einem Wiki nachschauen zu müssen, wie Figuren, Spells und Items auf Englisch heißen, wenn ich Hilfe brauche/anbiete ^^
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Pokémon habe ich nie richtig gespielt, denke aber auch, dass eigene Namen die Bindung zu den eher generischen Taschemonstern erhöht.
Ich lasse ansonsten eigentlich immer die Default Namen. Bei Spielen, wo man den Protagonisten benennen muss, habe ich für jede Serie was eigenes. Bei Persona ist mein Prota immer John (bzw. Jane bei 3P) Doe.
Früher habe ich immer die Hauptfiguren nach mir und die Party nach Freunden und Bekannten benannt, was irgendwie cringy ist, mir bei FF VII aber schon gut in Erinnerung geblieben ist.