Es fing alles damit an, dass wir nach dem Umzug in der neuen Wohnung noch kein richtiges Internet hatten: Um Musik zu hören, bauten wir daher ein altes Radio auf, das aber praktisch täglich neu eingestellt werden musste und somit bald ausrangiert wurde. Übergangsweise baute ich ein altes Android-Tablet inklusive Dockingstation und Lautsprechern in der Küche auf. Um Radio zu hören, installierte ich dort TuneIn und ließ es über den mittlerweile vorhandenen Internetzugang über das Internet streamen.
Diese Lösung stellte sich dann aber als eher unpraktikabel (und alles andere als schön) heraus und so machte ich mich auf die Suche nach einer besseren Möglichkeit, im Wohnbereich Musik zu hören, ohne immer zum Tablet laufen zu müssen. Eine Bluetooth-Box wäre gut gewesen, scheiterte dann aber daran, dass wir zu zweit wohnen und das Signal dann ständig umgekoppelt werden müsste.
Etwas wie Google Cast nur ohne Fernseher wäre optimal, dachte ich. Wie sich heraus stellte, verfügt der Google Home Mini über genau diese Funktionalität und so kaufte ich mir so ein Gerät für schlanke 40 Euros. Ich merkte dann aber recht schnell, dass ich mit dem Gerät noch weit mehr machen kann, als nur das Radio abzuspielen.
Und so begann meine Reise in den Kaninchenbau:
Das clevere an vernetzten Geräten ist nicht, dass ich sie alle mit dem Handy steuern kann. Was das Smart Home wirklich smart macht, ist die Möglichkeit, Dinge zu automatisieren und mich selbst nicht mehr darum kümmern zu müssen. In der Google-Assistant-App ist es glücklicherweise möglich, sogenannte Abläufe (engl. Routines) zu hinterlegen, die dann auf Kommando abgearbeitet werden. Ein Beispiel: wenn ich morgens in die Küche komme und „Hey Google, guten Morgen!“ sage, dann:
- schaltet der Assistant das Licht in der Küche ein (dank TRADFRI)
- stellt seine Lautstärke auf 20% (damit ich keinen Hörsturz kriege)
- erzählt mir wie das Wetter heute wird
- liest meine im Kalender gespeicherten Termine und Erinnerungen für heute vor (sofern vorhanden)
- Spielt meinen Lieblingsradiosender
Und das alles, während ich zur Kaffeemaschine stolpere, um mir meine erste Tasse schwarzes Gold reinzuwürgen. Das ist natürlich nichts weltbewegendes und ich könnte das auch alles selbst machen. Aber wenn ich mich nicht darum kümmern muss, finde ich das auch okay.
Ebenso ist es sehr angenehm, vor dem Verlassen der Wohnung mit „Ich gehe jetzt“ alle Steckdosen, Lichter und Musik abzuschalten, und dann während des Schuheanziehens zu erfahren welche Jacke denn die richtige für die aktuelle Außentemperatur ist. Oder auf dem Sofa zu sitzen, „ich möchte Fernsehen“ sagen und darauf hin die Musik stoppen, die Wohnzimmerbeleuchtung auf 50% zu dimmen, alle anderen Leuchten abzuschalten und meine aktuelle Lieblingsserie auf dem Chromecast abzuspielen, der den Fernseher per HDMI-CEC eigenständig einschaltet und den richtigen Kanal wählt. Das dauert dann zwar in Summe 20-30 Sekunden, aber die kann ich ja nutzen um mein Kaltgetränk nochmal aufzufrischen. Das kann der Google Assistant leider noch nicht.
Das würde so übrigens auch 1:1 funktionieren, wenn ich kein Google-Home-Gerät gekauft hätte, sondern nur die Google Assistant App auf dem Handy installiert hätte. Damit ist sogar noch mehr möglich, denn die App kann beispielsweise das Handy stumm schalten oder Anrufe tätigen. Bei IFTTT könnt ihr euch mit übrigens auch noch viel krassere Dinger bauen, der Fantasie sind da kaum Grenzen gesetzt. Willkommen in der Zukunft.
Das erstmal als Einstieg dazu, wie ich mein Home etwas smarter gemacht habe. Wie steht ihr der Thematik des smarten Zuhauses gegenüber? Tickt ihr da ähnlich oder kommt euch das Teufelszeug selbst mit Bart, Kulleraugen und Weihnachtsmütze nicht in die Bude?
Da ich eine große Freundin jeglicher technischer Spielerei bin, wäre das durchaus interessant für mich, auch wenn hier natürlich wieder die Frage nach der Nutzung meiner Daten aufkommt. Dass ein Programm weiß, wann ich aufstehe, wann ich aus dem Haus gehe und so weiter, ist dann doch etwas gruselig. Vielleicht habe ich aber auch zu viel Blade Runner oder Her geschaut. In dieses angestaubte „früher gings auch ohne“ will ich dann aber auch nicht verfallen. Du siehst, ich bin zwiegespalten. ;-)
Ja, die Sache mit den Daten ist in der Tat so eine Sache… :D
Irgendwo kann man sich glaube ich sogar nochmal alle(!) Sachen anhören, die der Google Assistant jemals mit „Okay Google…“ gehört hat. Das ist schon irgendwie gruselig.Und wenn es dann auch noch Sätze wie „Ich gehe jetzt“ oder „Ich bin wieder zuhause“ sind, könnte das in den falschen Händen schon ziemlich fies werden. Andererseits habe ich auch mal gehört, dass Smartphones das heute auch schon alles können und machen. Von daher ist es vermutlich sowieso zu spät :(
Sehr angenehmes Feature, dass ich beim Schreiben ganz vergessen hatte ist übrigens auch Multiroom-Audio: Wenn mehrere Google Homes vorhanden sind, können diese in Gruppen zusammengefasst werden und dann ganz einfach in mehreren Zimmern die selbe Musik spielen. Spielerei, aber ich habe mich viel zu schnell daran gewöhnt :D
Bei mir hat bisher Alexa mit einer smarten Steckdose Einzug gehalten. Weil wir damals bei der Küchenplanung einen Schalter nur so installieren konnten, dass ich der einzige aus der Familie bin, der hinkommt. Dies wird nun mit „Alexa: Licht an“ gelöst und funktoniert prima. Ansonsten nutzen wir Alexa nur zum Musikhören, was auch sehr praktisch ist. Mehr (sprich Kalender usw.) möchte ich Alexa noch nicht handlen lassen. Doch wie immer bei so Komfortdingen vs. Daten wird sich auch irgendwann ändern. Vor 5 Jahren habe ich auch noch gesagt: Ich speichere meine Kontakte oder Kalender nie und nimmer bei Google. Heute dagegen… naja…
Hallöchen,
ich stehe der Sache noch sehr zwiespaltig gegenüber. Auf der einen Seite ist das bestimmt mega praktisch Google oder sonst ein Anbieter dafür zu nutzen einem Arbeit abzunehmen und das Haus smart zu gestalten, aber mir sind die Systeme einfach noch viel zu unsicher. Als Informatiker weiß ich einfach wie schnell so eine Sicherheitslücke entsteht ohne das man es möchte. Gerade, wenn man komplexere Systeme baut.
Und auch wenn mir bewusst ist, dass über mich schon genug Daten gesammelt wurden und existieren bin ich momentan der Meinung, dass ich mir keinen weiteren Spion ins Haus holen möchte.
Viele Grüße
Abigail
Ich glaube mir würde es für den Anfang schon reichen, wenn nicht einfach so jeder(!) in Hörweite des Geräts einfach so einen Wecker auf 3 Uhr nachts stellen könnte :D
Ich verstehe nicht, wieso Stimmen erkannt werden, nicht-erkannte Stimmen aber nicht einfach „ausgesperrt“ werden können…
Macht dir das als Fachmann gar keine Sorgen, dass dich Google auf Schritt und Tritt belauscht?
Ehrlich gesagt, nein. Also grundsätzlich natürlich schon, aber die Googledienste haben mein Leben bisher sehr, sehr, sehr viel komfortabler gemacht. Google Maps, Youtube, die Google Suche, GMail und diverse andere Dienste, die ich täglich mehrfach nutze und nicht missen will. Natürlich ist es irgendwie seltsam, praktisch alle meine Daten an ein Unternehmen zu geben, aber ich vertraue Google da. Ein so hoher Grad an Automatisiernug und Interkonnektivität der Dienste ist ja auch praktisch unmöglich, wenn da nicht eine gewisse Menge an Daten vorliegt auf denen aufgebaut werden kann. Ich finde das alles sehr spannend.
Sag mal, hast du es irgendwie geschafft mehrere Kalender über den Google Lautsprecher mit Terminen zu befüllen?
Du fragst Sachen… Ich glaube ich habe uach nur Kalender im Lautsprecher, die von meinem Account erstellt wurden. Da ich meinen Kalender aber auch meiner Freundin freigegeben habe, kopiere ich da teilweise Sachen sowieso nochmal aus anderen Kalendern (die nicht von mir sind) hinein, wenn ich da unterwegs bin. Die werden dann auch vom Lautsprecher vorgelesen.