Halbzeit! Seit dem letzten Zwischenbericht zum moep0rthon ist mehr als eine Woche vergangen und daher ist es nun allerhöchste Eisenbahn, euch wieder aufzuschlauen, was mein kleines Dauerlaufprojekt so macht. Das wichtigste zuerst: Bisher habe ich brav durchgehalten und bis auf Lauf #10 habe ich es auch ziemlich gut durchgehalten, immer mindestens 5km oder 30 Minuten zu machen. Beides habe ich oft überschritten, sodass ich im Schnitt noch locker darüber liege. Aber um den Durchschnitt geht es bei meinem Projekt ja genau nicht. Mein Ziel ist es ja, jeden Tag zu laufen, komme was da wolle.
Ich hatte im Vorfeld mit Problemen wie Muskelkater und schmerzenden Knochen gerechnet. Bisher geht es mir in dieser Hinsicht aber noch ganz gut und ich spüre weder Überanstrengungen noch schlimmen Muskelkater. Hier und da habe ich hin und wieder ein kleines Zwicken, aber dann nehme ich ein bisschen das Tempo raus und lasse es langsamer angehen. Denn mein Tagesziel – nämlich laufen – habe ich dann ja schon erreicht.
Viel mehr belastet mich aktuell eine massiver Umbruch privater Natur, auf den ich hier aber (noch) nicht weiter eingehen möchte. Es ist nun zwar noch ein Stück schwieriger, noch einen Lauf im ohnehin schon anstrengenden Tag unterzubringen, aber auf der anderen Seite habe ich so auch eine Konstante, auf die ich mich konzentrieren kann, wenn mir die Decke gerade wieder auf den Kopf fällt. Auch wenn es nur eine halbe Stunde am Tag ist. Eine halbe Stunde den Kopf frei kriegen ist ein großer Luxus, den ich aktuell sehr zu schätzen weiß.
So, nach diesem kleinen Ausflug auf die dunkle Seite will ich euch natürlich trotzdem noch die einzelnen Läufe kurz zusammenfassen:
Nachdem ich am Mittwoch 2x bei großer Hitze am Nachmittag gelaufen war, entschied ich mich, als nächstes den Donnerstagmorgen zu nutzen. Abends hätte ohnehin nicht mehr geklappt, da ich da andere Termine hatte. Also eine klassische Runde zur Sparrenburg und zurück:
Den Lauf am Freitag habe ich im Waldstück verbracht, jedoch wieder nach Feierabend. Lockere 8 km mit ein paar Höhenmetern und ganz, ganz viel schöner Natur im Wald. Ein Klick auf die Strava-Aktivität sollte euch auch einen Blick auf die Fotos ermöglichen.
Am Samstag bin ich endlich dazu gekommen, mir ein weiteres paar Laufschuhe zu kaufen. Nach etwas Beratung im lokalen Laufladen fiel meine Entscheidung auf die New Balance 860. Diese mussten natürlich auch ausführlich getestet werden, weshalb ich einen ausgiebigen Lauf mit verschiedenen Bodenbeschaffenheiten anging.
Mein Highlight war, dass die Sparrenburg anlässlich des Christopher-Street-Days eine Regenbogenflagge gehisst hat, weshalb ich unbedingt noch einen kleinen Umweg laufen musste. Nach gut 15 Kilometern und 90 Minuten habe ich dann für mich die Entscheidung getroffen, dass die Schuhe okay sind. Mittlerweile habe ich auch natürlich auch noch ein paar weitere Läufe damit bestritten und bin nach wie vor davon überzeugt. Gemeinsam mit meinen alten Asics und den Asphaltrennern von Kalenji kann ich jetzt jedem Schuh eine Pause von 2 Tagen gönnen, bevor es weiter geht. Nächsten Monat dann natürlich auch wieder etwas mehr.
Am Tag danach merkte ich schnell, dass das wohl ein bisschen viel war und daher lief ich wirklich nur das Minimum auf möglichst flacher Strecke:
Noch einen Tag später hatte ich war wieder Kraft in den Beinen, aber da am Vorabend in einen Geburtstag reingefeiert wurde, war ich erst recht spät zuhause und konnte auch somit auch erst spät laufen. Dies zwang mich, der Hitze nachzugeben und erstmalig sowohl die 5 Kilometer als auch die 30 Minuten zu unterschreiten. Schade drum, aber immerhin war ich laufen!
Am nächsten Morgen konnte ich das dann aber wieder ausgleichen, denn in den frühen Morgenstunden rackerte ich mich über 9 Kilometer durch ein verregnetes Bielefeld, was aber dank der nicht wesentlich gesunkenen Temperatur vom Vortag trotzdem ganz angenehm war.
Beim nächsten Lauf staute sich tagsüber sehr viel in mir an, sodass ich am Abend eine nicht sonderlich lange, aber dafür sehr schnelle Runde hinlegte: Binnen 33 Minuten habe ich 7 Kilometer geschafft, was mir eine neue Bestzeit von 23:03 auf 5 Kilometern bescherte, mich aber auch das erste mal seit Schulzeiten mit Seitenstichen kämpfen ließ. Komisches Gefühl, zu merken, dass ich dann das meiste leisten kann, wenn es mir am Schlechtesten geht.
Abermals mit Muskelkater vom Vortag geplagt kamen beim 13. moep0rthon dann auch noch ein voller Magen hinzu. Direkt nach der Arbeit ging es zum Sushibuffet und im Anschluss noch gemütlich ein paar Bierchen trinken. Natürlich hatte ich im Hinterkopf, dass ich noch laufen müsste und auch, dass es mir beim Laufen nach dem Essen immer sehr schlecht ging, aber da musste ich dann wohl durch. Ich bin bewusst eher langsam unterwegs gewesen und habe zwischendurch auch die eine oder andere Gehpause eingelegt, aber schlussendlich waren es dann doch wieder 6km, die ich hinter mich gebracht habe. Übel war mir dann aber trotzdem noch bis zum nächsten Mittag. Tja nun.
Zum Wochenende hin ging es zu meinen Eltern, aufs Land. Natürlich hatte ich auch hier meine Laufsachen im Gepäck und machte mich mehr oder weniger direkt nach meiner Ankunft daran, das nahegelegene Waldstück zu erkunden. Dank vieler Navigations- und Fotopausen war der Lauf fernab jeglicher Bestzeiten, aber dafür war es einfach wunderschön, mal wieder durchs Grün zu laufen und praktisch an jeder Ecke etwas neues zu entdecken.
Am nächsten Morgen ging es dann in die Andere Richtung und statt durch den Wald bin ich ein bisschen über Felder und Wiesen gelaufen. Auch das war sehr angenehm und ein toller Kontrast zum „Stadtlaufen“. Wenn ich wieder in Bielefeld bin, muss ich unbedingt ein paar Strecken im umliegenden Ackerland raussuchen!
Kilometer dieses Jahr: 573 | Kilometer diesen Monat: 110
Ich hoffe das Laufen hilft zumindest ein wenig, die privaten Sorgen zumindest kurzzeitig zu vergessen bzw. aufzuarbeiten. Mir hat es immer geholfen. Insofern vielleicht gut, dass du diesen Monat als Streak-Monat auserkoren hast. Das Laufen an sich ist sehr beeindruckend! Gerade mal die Hälfte des Monats rum und schon über 100 km. Wow!
Ja, ich glaube auch fast, dass ich auch ohne den Streakvorsatz sehr viel gelaufen wäre. Es hilft mir wirklich gut, mal einen Moment lang auf andere Gedanken zu kommen. Die vielen Kilometer sind da natürlich ein netter Nebeneffekt, das stimmt. Bin selbst auch sehr überrascht, wie schnell sich das kumuliert. Ich hoffe nur, dass die zweite Hälfte auch so locker für mich wird. Andererseits rückt der Juni damit dann vermutlich auch in eine Zone vor, die ich mit „normalem“ Laufen nie wieder einholen kann. Aber das ist eigentlich auch gar nicht so wichtig, denn die Hauptsache ist, dass am 31. Dezember die große 1 vorne steht :)