Endlich Urlaub! Endlich raus aus dem Alltag! Da ich zuhause aber meist trotzdem eine gewisse Unruhe und Rastlostigkeit einstellt die darin Gipfelt, dass ich mir jeden Tag super viel vornehme und alles nur so halb durchziehe, entschied ich mich dafür, mal wirklich raus zu kommen. Dank der Einladung meiner alten langjährigen Bloggerfreundin Guddy verbrachte ich diesmal also eine Woche in Bonn.
Unser ambitionierter Plan war eigentlich, an sieben Tagen die sieben Gipfel des Siebengebirges zu erklimmen. Das war allerdings schon von Anfang an völlig aus der Luft gegriffen, da der große Rundkurs lediglich knapp 30km hatte und wir sicherlich nicht jeden Tag die Anreise nach Königswinter antreten wollten entschieden wir uns für 3 Etappenwanderungen, aus denen dann Wetterbedingt leider nur zwei werden konnten. In Kurzform hatte ich das hier schon einmal auf Instagram gepostet, aber ich möchte im Blog natürlich auch noch was dazu stehen haben.
Unsere erste Tour führte uns zum großen Oelberg, dem höchsten Gipfel des Siebengebirges. Wir trafen uns zum Start mit Schmaeddes von den Rawiiolis in Oberdollendorf, fuhren von dort mit dem Bus nach Heisterbacherrott und machten uns dann zu dritt auf den Weg in den Wald.
Da wir uns nur mäßig bis gar nicht gut auskannten, war es auch nicht ganz verkehrt, dass unser erster Wegweiser zum Gipfel nur 3 Kilometer vom Ziel entfernt war. Ich hatte mich auf eine etwas längere Tour eingestellt und war schon fast enttäuscht. Da wir aber alle einer Meinung waren, der Weg wäre das Ziel, machten wir zunächst einen Schlenker auf den Rundweg um den Oelberg. Dies hatte zur Folge, dass wir irgendwann relativ steil den Berg hoch mussten. Zu meiner Verwunderung war aber genau dieser Weg als Teil des jährlichen Drachenlaufs gekennzeichnet, der meiner (von unterwegs nicht allzu intensiven) Recherche nach in etwa mit dem Hermann mithalten kann. Zwar etwas kürzer, aber dafür mehr Höhenmeter. Wird für 2021 auf jeden Fall vorgemerkt.
Nach einer ausgiebigen Rast in der Gaststätte am Gipfel des Oelbergs machten wir uns langsam aber sicher auf den Weg in Richtung Rhein. Sehr schön fand ich, dass wir vom Gipfel aus quasi das gesamte Siebengebirge überblicken und unser nächstes Ziel quasi mit einem Fingerzeig bestimmen konnten. Der folgende Teil der Tour ging weitestgehend bergab, war dafür allerdings auch etwa doppelt so lang wie der Aufstieg, weshalb wir in Königswinter angekommen schnellstmöglich die nächste Gaststätte aufsuchen und Kölsch trinken mussten. Der isotonischen Wirkung wegen, natürlich.
Der Tag war wirklich schön und trotz eher wolkigem Wetter hatten wir einen wahnsinnig schönen Ausblick vom Gipfel aus. Mich hat das zwischendurch alles immer wieder an den Teutoburger Wald erinnert, nur eben, dass die Hügel hier sich nicht in einer Reihe befinden, sondern irgendwie im Kreis … oder so. Es hat mir auf jeden Fall sehr gefallen, durch den Wald zu wandern und die verschiedenen Ausblicke und Eindrücke zu genießen.
Die zweite Tour führte uns zum Drachenfels, an den wir (mir unbekannter Weise) schon knapp passiert haben. Natürlich wäre ich gern schon direkt am ersten Tag da hoch, aber so rückblickend war es doch auch eine sehr gute Idee, quasi einen ganzen Tag am Drachenfels zu verbringen.
Okay, ganzer Tag ist vielleicht auch etwas viel gesagt, da wir erst gegen 13 Uhr am Parkplatz ankamen. Der Weg hoch zum Fels war dann mit etwa 30 Minuten auch gar nicht so lang wie angenommen, sodass wir oben noch ziemlich fit waren. Allerdings spielte das Wetter nur semi-gut mit, weshalb wir uns trotzdem für eine Pause entschieden und ein Stück Kuchen bei wolkiger, aber schöner Aussicht genossen. Beim Abstieg entschieden wir uns für eine Einkehr in der lokalen Taverne und gegen die Besichtigung von Schloss Drachenburg und der Nibelungenhalle, da ich der einzige war, der beides nicht kannte, aber auch eigentlich keinerlei Bezug zu habe.
Netterweise bekamen wir schnell einen Fensterplatz mit direktem Ausblick auf den Rhein und noch nettererweise kam dann auch bald die Sonne heraus, die uns ein paar wirklich schöne Augenblicke bescherrte. Wohl genährt und getränkt kam uns dann zur goldenen Stunde die Idee, doch noch ein zweites mal hoch zum Drachenfels zu marschieren, um schöne Fotos vom Wald zu machen.
Natürlich waren wir ein bisschen zu langsam, aber da ich ohnehin meine Laufschuhe an den Füßen (und vielleicht 1-2 große Kölsch zu viel im Kopf) hatte, nahm ich die Beine in die Hand und sprintete die etwa 1000 Meter mit 10% Steigung zum Gipfel kurzer Hand hinauf. Oben angekommen war die Sonne zwar schon fast verschwunden, aber für einen wahnsinnig schönen Ausblick hat es dennoch gereicht. Ich weiß auch nicht warum, aber es macht mich unglaublich glücklich, irgendwo hoch zu laufen und auf ein Gewässer hinabzuschauen.
Natürlich finde ich es ein bisschen schade, dass wir unseren Plan nicht komplett in die Tat umsetzen konnten, aber das war sicher nicht mein letzter Besuch im Rheinland und außerdem ist ja ein bisschen Entspannung auch mal nicht ganz verkehrt.
Die Woche tat mir auf jeden Fall sehr gut und ich freue mich schon auf den nächsten Wanderurlaub!
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