Anfang des Jahres habe ich ein interessantes Video von Devin Nash gesehen, das den (natürlich reißerischen, weil Youtube nunmal so funktioniert,) Titel Why You Should NEVER Become a Twitch Affiliate trägt. Darin erklärt er (in leider knapp 40 Minuten, uff) ziemlich gut, weshalb es sich eigentlich überhaupt nicht lohnt, am Affiliateprogramm teilzunehmen. Er geht dabei jeden einzelnen Punkt durch, der in der Streamer/Affiliate/Partner-Gegenüberstellung als Vorteil gelistet wird und erklärt, warum das alles gar nicht so toll ist:
So viel zu dem letzten Schub, der für mich der Auslöser war, mich einmal richtig damit auseinander zu setzen, was mir der Affiliate-Status denn überhaupt bringt. Nach etwas Grübeln kam ich dazu dem Schluss, dass die für mich wichtigsten Boni sich allesamt auch ohne Twitchs Unterstützung umsetzen lassen:
- Emotes lassen sich mit Better TTV oder FrankerFacez dem Kanal hinzufügen (und können dann auch direkt und kostenlos von ALLEN Zuschauenden genutzt werden)
- Kanalpunkte und Rewards sind eine Funktion, die quasi jeder Bot mitsich bringt und auch über !Befehle im Chat Soundeffekte oder so ausspielen können
- Monetarisierung lässt sich über Paypal-Donations oder Ko-fi, oder Patreon oder, oder, oder realisieren. Quasi ALLE Alternativen geben den Streamenden mehr von den Einnahmen als die lächerlichen 50%, die Twitch anbietet
Auf die Monetarisierung möchte ich an dieser Stelle auch gern noch etwas genauer eingehen. Denn wenn wir mal ehrlich sind, ist doch genau das der Grund, weshalb wir alle Affiliate werden wollten: das sweete, sweete Twitch Money. Natürlich ist es verlockend, nur ein paar Klicks davon entfernt zu sein, mit dem Streaming Geld zu verdienen. Und die quasi kostenlosen Prime Subs sind auch eine sehr gute Sache.
Zusätzlich wird uns im Backend durch diverse Achievements ja auch immer direkt angepriesen, wie nah wir daran sind, unsere Inhalte zu monetarisieren. Und naürlich habe auch ich dann nicht groß darüber nachgedacht, ob Affiliate zu sein WIRKLICH sinnvoll ist. Denn ein Affiliate-Vertrag bietet ja leider nicht nur Boni, sondern auch Einschränkungen. Jeglicher Content, der auf Twitch produziert wird, gehört dann nämlich Twitch. Auch dazu hat der gute Herr Nash ein sehr aufschlussreiches Video gemacht (die wichtige Stelle ist direkt verlinkt):
Die größte Crux an der Sache ist für mich der Anteil, den Twitch für sich einbehält. Nämlich 50%. Das bedeutet, wenn Zuschauende bereit sind, mir einen 5er zu spendieren, kommen davon nur knapp 2,5€ bei mir an. Das lässt sich natürlich damit verargumentieren, dass Twitch ja auch Serverkosten usw hat, aber der Witz dabei ist, dass diese Abgaben einzig für die Bereitstellung der Monetarisierung und der anderen, (im Video für gar nicht sooo hilfreich befundenen,) oben genannten Boni anfallen. Alles andere ist ja sonst auch gratis nutzbar.
Zu allem Überfluss schaltet Twitch dann auch noch Werbung auf dem Kanal. Und diese Werbung ist ätzend. Sie läuft nämlich für 20-30 Sekunden bevor die Zuschauenden überhaupt was vom Stream sehen können. Natürlich entfällt diese Werbung, wenn ihr den Kanal abonniert, aber damit zahlt ihr praktisch 2,5€ dafür, einen Stream einen Monat lang werbefrei schauen können. Wow.
Klar, es ist auch nicht verkehrt, Twitch grundsätzlich Geld geben zu wollen, aber dafür gibt es ja Twitch Turbo. Da geht die Kohle direkt an das Unternehmen und wird nicht den Kreativen abgezwackt.
Und deswegen habe ich mich entschieden, die langfristige finanzielle Unterstützung künftig über Patreon und Steady Ko-Fi laufen zu lassen, da ich dort bis zu 85% 100% des Geldes bekomme, was andere bereit sind, für mich auszugeben. Zusätzlich kann ich dort eigene Preisstufen einstellen, sodass es nun möglich ist, dass die Unterstützenden weniger zahlen als bei einem Twitch Sub, und am Ende trotzdem mehr bei mir ankommt.
So haben wir nämlich alle was davon.
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