Passend zu meinem momentan andauernden MANOWAR-Hype laeuft diese Woche der zweite Teil des maennlichsten Films 2006 an. Ich packte also meine Bros in ein Auto und nachdem wir uns gegenseitig mit Oel eingerieben haben (no homo!), bewegten unsere staehlernen Prachtbodies in Richtung Kino. Immerhin war Maennerabend und es gab zwei Bier zum Preis von einem.
300: Rise of an Empire Regie: Noam Murro Laufzeit: 102 Minuten Links: OFDb | moviepilot |
Darsteller Eva Green als Artemisia Sullivan Stapleton als Themistocles |
Rodrigo Santoro als Xerxes Lena Headey als Koenigin Gorgo |
Die Geschichte von 300: Rise of an Empire dreht sich um Themistocles, der in einer Schlacht um Marathon Xerxes‘ Vater getoetet hat. Jahre nach der Schlacht hat Themistocles noch immer mit den Erben zu tun und so kommt es dazu, dass wir Xerxes‘ Kreuzzug gegen Griechenland diesmal aus einer anderen Perspektive zu sehen bekommen, als aus der des Leonidas und seinen 300 Spartanern. Natuerlich passiert da noch mehr, aber wer sich 300 wegen der Story anschaut, dem ist ohnehin nicht mehr zu helfen.
Ich fange einfach mal beim offensichtlichsten an: Der Film ist selbstverstaendlich das stuempf-, nein maennlichste, was AAA-Kino momentan zu bieten hat. Aufgepumpte Maenner hauen sich brachial und extrem blutig in Zeitlupe die Koeppe ein und schreien dabei Dinge wie Ehre, Ruhm und Bruederschaft. Ich koennte schwoeren, dass mein Bart waehrend des Films mit einer Geschwindigkeit jenseits der 1µm/min gewachsen ist und meine Hoden sich in Stahlkugel verwandelt haben. Wirklich!
Aus einem etwas objektiveren Blickwinkel betrachtet hat 300: RoaE (RoaE hoert sich in meinem Kopf wie ein maechtiger Kriegsschrei an) ausser Eyecandy eigentlich nicht viel zu bieten: Die Story ist im Grunde eine Nacherzaehlung/Erweiterung der Ereignisse aus 300, nur eben aus der Sicht des Atheners Themistocles. Der Feind heisst hier nicht Xerxes sondern Artemisia und die Kaempfe finden statt an Land auf dem Meer statt. Macht aber alles nix, denn Eva Green hat den Boesewicht echt gut gespielt (mit gut meine ich zieeeeemlich heiss. Und gut.) und Schlachten zu Wasser sind praktisch noch cooler, weil jetzt Schiffe anstatt Schwerter aufeinander stossen und kaputt… bersten und ueberhaupt krachpengbum!!!1
Okay, schon drei Absaetze nur Quatsch, ich versuche mal, etwas ernster zu formulieren: Bereits die Introsequenz hat mir ziemlich gut gefallen und mich sofort in das Feeling des Vorgaengers versetzt. Uebermaessiger, aber dennoch effektiver Einsatz von Slowmotion, ein sehr stimmiges Farbsetting und tolle choreographierte Kaempfe. Anders als im ersten Teil ist 300: RoaE jedoch nicht gelblich bzw. sandfarben gehalten, sondern insgesamt eher in ein blau getaucht. Diese stilistische Entscheidung finde ich persoenlich ziemlich gut, denn immerhin spielt sich der Grossteil des Films auch tatsaechlich auf dem Meer ab und in einem maritimen Setting macht ein gelber Farbfilter einfach wenig Sinn.
Mir hat auch sehr gut gefallen, dass man wirklich den Schritt gegangen ist, 300: RoaE als 18er in die Kinos zu bringen und somit die Freiheit hatte, Gewaltspitzen nicht nur anzudeuten. Ich will das nicht verherrlichen, aber einen Film der davon lebt, dass Maenner sich gegenseitig moeglichst cool abschlachten, wertet die Darstellung von Gewalt nun mal auf. Wobei ich an dieser Stelle sagen muss, dass mir das Blut (das hier wirklich literweise vergossen wurde) zu kuenstlich aussah. Die Konsistenz war irgendwie zu.. dick. Fast so wie Wasser im Weltraum, das einfach so vor sich hinwabbert und irgendwann eine Wand trifft. Ist aber auch egal, denn: Neben Gewalt gab es naemlich auch noch den anderen Teil der fuer die 18 sorgt, wobei die Sexszene eventuell auch als 16er durchgegangen waere. Aber dennoch: Titten in 3D, woop woop!
Insgesamt hat mir aber der Biss des ersten Teils gefehlt und die Kaempfe waren mir zu anonym. Fuer mich kam kaum das Gefuehl von Zusammenhalt auf. Mir fehlten ausserdem so markante Szenen wie zum Beispiel THIS IS SPARTA, die 300 damals ja bereits zum Kult gemacht hat, als es nur den ersten Trailer gab. Weiterhin gab es meiner Meinung nach zu viele Unterbrechungen zwischen den Schlachten, den ganzen politischen Bullshit haette man besser am Anfang abhandeln sollen, ja vielleicht sogar im Zeitraffer und dann im Gegenzug die letzten 50 Minuten einfach nur noch in Slowmotion auf die Fresse geben.
Ich sehe das sehr ähnlich wie du. Der Film hat an sich genau das geboten, was ich von ihm erwartet habe. Insofern kann man keineswegs von einer Enttäuschung sprechen. Aber irgendwie ist der Funke nicht so sehr übergesprungen wie beim ersten Teil. Die Politik war nicht tief genug, um interessant zu sein; die Schlachten waren nicht zahlreich genug (wenn auch wieder sehr cool umgesetzt); der Soundtrack nicht episch genug. Dennoch hatte ich zeitweise sehr viel Spaß mit dem Film, kann man sich also auf jeden Fall im Kino angucken, wenn man den ersten Teil mochte.
„den ganzen politischen Bullshit haette man besser am Anfang abhandeln sollen, ja vielleicht sogar im Zeitraffer und dann im Gegenzug die letzten 50 Minuten einfach nur noch in Slowmotion auf die Fresse geben.“
WORD!