Bevor mir ein Freund aus der Berufsschule diesen Film mit den Worten „DU MUSST DIR GENTLEMEN BRONCOS ANGUCKEN! ER WIRD DIR GEFALLEN; 100 PRO!“ ans Herz legte, war mir der Titel Gentlemen Broncos gaenzlich unbekannt. Und naja, was soll ich sagen? Er hatte recht. Und zwar so richtig.
„‚Bronco‘.. I can do better.. ‚Broncanous‘..
‚Broncaho‘.. not quite.. ‚Brutus‘!“
Regie
Jared Hess
Hauptdarsteller
Michael Angarano als Benjamin Purvis
Jemaine Clement als Dr. Ronald Chevalier
Sam Rockwell als Bronco
Jennifer Coolidge als Judith Purvis
Halley Feiffer als Tabatha Jenkins
Héctor Jiménez als Lonnie Donaho
In Gentlemen Broncos geht es um den Homeschooler Benjamin, der an einem Sci-Fi Writing Workshop teilnimmt. Er hat schon viele Geschichten geschrieben und wittert nun seine grosse Chance, da der ueberaus bekannte Science Fiction Autor Dr. Ronald Chevalier diesen Workshop leitet und sich auch Leseproben zwecks einer Veroeffentlichung geben laesst. Benjamin lernt beim Workshop Tabatha und Lonnie kennen, die breits eigene Filme gedreht haben, damit bis jetzt aber eher maessigen Erfolg hatten. Tabatha liest einen Teil von Benjamins Geschichte „The Yeast Lords“ und ueberzeugt Lonnie daraufhin, die Geschichte zu verfilmen. Die Karriere des Herrn Chevalier laeuft allerdings auch nicht mehr so wie er gern wuerde und er beschliesst daher kurzerhand Benjamins Geschichte einfach zu klauen und nach ein paar Aenderungen einfach unter seinem Namen zu veroeffentlichen.
Die Story mag jetzt nicht sehr aufregend klingen, ist sie ja auch nicht. Aber Gentlemen Broncos ueberzeugt nicht durch seine Geschichte, sondern dadurch, wie die Geschichte erzaehlt wird. So wird beispielsweise Benjamins Buch mehr oder weniger komplett visualisiert und in 3 (in Worten: d-r-e-i) verschiedenen Settings dargestellt. Da aber sowohl Dr. Chevalier als auch Lonnie Donaho eine komplett andere Interpretation der ‚Yeast Lords‘ haben als Benjamin, entstehen somit auch drei Versionen, die unterschiedlicher kaum sein koennten. Die Kostueme, die Szenerie, ja sogar die Dialoge gehen in voellig verschiedene Richtungen. Aber genug davon, wie herrlich ueberzogen die Aufmachung ist, denn eigentlich geht es ja gar nicht um den Film im Film.
Neben Ideenreichtum und Kreativitaet bietet Gentlemen Broncos naemlich auch einen ziemlich (und ehrlich gesagt unerwartet) guten Soundtrack. Bereits waehrend der grandiosen Opening Credits in Form von Sci-Fi-Buchcovern wird des Zuschauers Ohr mit dem Klang von Zager & Evans‘ In the Year 2525 verwoehnt. Weiterhin tauchen im Verlauf des Film auch noch Hits wie Wind of Change von den Scorpions und Paranoid von Black Sabbath auf. (Mal am Rande bemerkt: Paranoid ist mittlerweile 40 jahre alt. Holy moly.)
Wertung
Zum Abschluss kann ich sagen, dass der Film mir trotz geringfuegiger Schwaechen wirklich sehr gut gefallen hat und neben Scott Pilgrim ganz klar an der Spitze meiner Lieblingsnerdfilme steht. Sicherlich ist Gentlemen Broncos nicht jedermanns Sache und viele werden ihn einfach schlecht finden, aber wer eine gewsse Schwaeche fuer Nerdiges hat und dem Trash nicht ganz abgeneigt ist, der wird an diesem Werk Hess‘ seine Freude finden. Dem Rest sei gesagt, dass ich lieber einen weiteren Film mit fliegenden Raketenwerfer-Elchen mitfinanzieren wuerde als gegen Geld einen Fast and Furious Marathon mit zu machen!
Klingt ja ganz nice, werd ich mir bei gelegnheit mal reinziehen. Das mit den Kommis geht bei mir übrigens jetz auch ohne das man angemeldet sein muss. Sag mal müssen wir unsere Blogs jetzt auch ab dem 1.1. mit Altersfreigaben versehen???? Gibt auch nochmal nen berichte bei schnittberichte dazu….
Ja, hab ich auch schon gelesen. Aber ich glaube nicht, dass sich das durchsetzen wird. Auf vielen Seiten kann man auch schon lesen, dass die Sache eigentlich gar nicht durchfuehrbar ist und so. Erstmal abwarten..