Es gibt diese besondere Art Filme, die Fragen aufwirft. Was haben sie sich dabei gedacht? Wie haben sie das gemacht? Wieso haben sie das gemacht? Wer hat ihnen das Geld dafür gegeben, und die allerwichtigste Frage: Wieso schaut man sich das überhaupt an?!
Mit dem österreichischen Attack of the Lederhosenzombies landet nun wieder solch ein Film in den DVD-Regalen hiesige Freunde des abseitigen Films.
Obwohl der Titel schon darauf schließen lässt, dass die Story nicht allzu viel hergibt, soll hier der Vollständigkeit halber noch kurz erwähnt werden, worum es überhaupt geht. Die Skisaison neigt sich dem Ende zu und da immer weniger weiße Pracht die Pistenziert, greift man auf chemische Mittel zurück, um künstlichen Schnee zu erzeugen.
Natürlich geht es schief, und durch die Chemikalien mutieren Mensch und Tier zu lebenden Toten. Zeitgleich befinden sich zwei aufstrebende Snowboarder auf dem Gipfel und müssen nun gemeinsam mit Almwirtin Rita das Après-Ski retten.
A Mordsgaudi
So viel zu dem, was die Splatterorgie narrativ irgendwie beisammen hält. Wie bei den meisten (Trash-)Komödien ist es nicht unbedingt die Handlung, die den Film interessant macht, sondern die Kreativität und die Inszenierung dessen, was den Spaß vom Mainstream abhebt (und in die Nische steckt).
Welcher andere Film kann schon von sich behaupten, tanzende Zombies zu haben und Untote zu zeigen, die ihr Ende in einer Schneefräse finden? Das Alm-Setting macht die Lederhosenzombies ziemlich einzigartig und bringt somit auch diverse frische Ideen mit sich.
Beim Schauen wird man aber trotzdem zwangsläufig an diverse Zombiefilme aus den 80ern erinnert. Die Macher haben sich offenkundig an Regiegrößen wie Carpenter und Romero orientiert. In vielen Szenen entdeckt man genretypische Farbgebungen und Kamerafahrten. Aber auch was die Effekte angeht, hat man sich an die Vorbilder der letzten Dekaden gehalten. Man hat bei den Lederhosenzombies wo nur möglich auf praktische Effekte gesetzt, CGI wurde nur in einigen wenigen Szenen genutzt, wenn es nicht anders ging.
Mir sogn
Letztlich bleiben wir zurück mit der schwierigen Frage: Denn wem kann man die Lederhosenzombies nun empfehlen? Der Film wird nicht jedermanns Nerv treffen, so viel dürfte klar sein. Aber Zuschauer, die praktische Effekte zu schätzen wissen und sich Zombies auch mit Hüttengaudi vereint vorstellen können, kommen hier vielleicht auf ihre Kosten. Es gibt in den unendlichen Weiten des B-Movie-Universums sicherlich Filme, die besser sind, aber auch etliche, die schlechter sind. Den Lederhosenzombies sieht man immerhin an, dass sie nicht nur mit viel Kunst-, sondern auch Herzblut bei der Sache waren.
In dem Packerl kimmts
Weil der Film tatsächlich auf Blu-Ray und DVD zu haben ist, sei hier auch noch etwas zur Veröffentlichung gesagt. Da die Lederhosenzombies hierzulande von Capelight vertrieben werden, gibt es wie immer ein Wendecover ohne das unschöneFSK-Siegel, und die Blu-Ray bekommt wie schon so oft einen schönen Glanzschuber spendiert. Hier befindet sich zwar ebenfalls ein rotes FSK-Siegel, aber es handelt sich dabei lediglich um einen Sticker, der rückstandslos entfernt werden kann.
Auf der Disc befindet sich neben dem Hauptfilm auch noch eine große Menge Interviews, die mal über die standardmäßigen Hauptdarsteller und Regisseur-Combo hinausgehen und Infos von beispielsweise den SFX-Leuten zeigen. Außerdem gibt es noch ein sehr unterhaltsames “Zombie-Casting” und einen Audiokommentar. Der Film bringt deutschen und englischen Ton mit, Untertitel aber leider nur auf (immerhin Hoch-) Deutsch.
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