Gestern schaute ich seit langem mal wieder De Palmas Gangster-Epos Scarface. Diesmal jedoch im Oton, damit ich noch mehr von Tony fuckin’ Montana habe. Auf der Huelle wird bereitsgewarnt: Contains strong language, bloody violence and hard drug use.
Und was soll ich sagen, es stimmt.
Regie
Brian de Palma
Hauptdarsteller
Al Pacino als Antonio “Tony” / “Scarface” Montana
Steven Bauer als Manolo “Manny Ray” Ribera
Michelle Pfeiffer als Elvira Hancock
Mary Elizabeth Mastrantonio als Gina Montana
Robert Loggia als Frank López
F. Murray Abraham als Omar Suárez
Harris Yulin als Mel Bernstein
Scarface ist im Grunde die Mutter der Rise-and-Fall Geschichten. Es geht um den Kubaner Tony, der in Amerika den Traum vom grossen Geld leben will. Anfangs muss er sich noch mit Jobs, die keiner machen will, hochkaempfen und verdient sich nur schwer Respekt. Bei einem Drogengeschaeft wird sogar einer seiner Freunde getoetet (Die legendaere Kettensaegen-Szene) und er selbst steht auch kurz vor dem Tode. Doch nach und nach erkaempft er sich mehr und mehr Ruhm auf den Strassen Miamis und wird immer mehr Konkurent als Untergebener…
Als Scarface 1983 in die Kinos kam sorgte der Film aufgrund der bereits genannten Aspekte erst einmal fuer Aufsehen, denn solch eine Vielfalt waren damalige Zuschauer nicht gewohnt. Die ungeschnittene Version, die die Kettensaegen-Szene, viel Drogen und Fluchereien beinhaltet ist bis heute in Deutschland auf dem Index und der gemeine Sammler muss sich daher bis dato entweder mit der 18er Fassung (in der die Kettenseagen-Szene immernoch fehlt) oder der noch weiter verstuemmelten 16er Fassung “begnuegen” in der sowohl Bild als auch Tonzensur statt fand. Insgesamt kommt man dann auf 10-15 Minuten Schnitt. Ich verstehe jedoch nicht, warum der Film immernoch auf dem Index steht, denn in der heutigen Zeit gibt es weit “schlimmere” Sachen in Filmen zu sehen, wobei in Scarface gar keine “Details” zu sehen sind. Die meiste Zeit sieht man als zuschaue nur, wie Tony das Blut ins Gesicht spritzt.
Von daher kann ich nur jedem ans Herz legen, sich die Oesterreichische oder noch besser die UK DVD zuzulegen, denn da ist alles ungeschnitten und im O-Ton zu geniessen.
Ich habe Howard Hawks’ Original von 1932 – in dem es noch um den echten Scarface, naemlich Al Capone, ging – leider bis jetzt noch nicht gesehen und kann daher nicht sagen, in wiefern man von einem gelungenen Remake sprechen kann.
Auf Wikipedia fand ich zu dem Thema folgenden Text:
[…] Die ursprünglich auf Al Capones Aufstieg zum Gangsterboss basierende Geschichte wurde ins Miami der 1980er Jahre verlegt und zeigt den Aufstieg und Fall des kubanischen Einwanderers Tony Montana in der Welt der Gangsterbanden und des Kokainhandels. […]
Ueber den Film ansich kann ich sagen, dass er trotz seiner Laufzeit von 164 Minuten nur sehr selten lahmt (z.B. die Szene in der Tony bei seiner Mutter zu besuch ist). Meiner Meinung nach auch locker noch eine Stunde laenger haette gemacht werden koennte, denn es waere beispielsweise durchaus moeglich, noch etwas ueber Manny und Gina oder Tony’s Geschaefte mit den anderen Mafiosi in Miami zu erzaehlen, um nur ein paar Moeglichkeiten zu erwaehnen. Was mich jedoch ein bisschen stoert, ist die Art und Weise, wie sein Aufstieg geschildert wird. Staendig nimmt er den Mund sehr voll und dreht Dinger aufeigene Faust. So gut wie nie bekommt er auf seinem Weg nach oben dafuer eine Rechnung. Da haette man durchaus mehr schaffen koennen.
De Palmas Film ist ausserdem eine aeusserst gerechte Darstellung des groessenwahnsins, der durch Drogen, Macht und Geld aufkommt und letztendlich zum Ruin fuehrt. Pacinos schaupielerische Leistung ueberrascht mich jedes Mal aufs neue. Besonders die Szene im Restaurant will ich hier hervorheben. Montana ist mit seiner Frau am speisen und als Elvira eine Szene wegen der Drogen etc macht rastet Tony voellig aus und sie muessen das Lokal verlassen.
Den Soundtrack darf man natuerlich auch nicht vergessen zu erwaehnen, denn hier wurde mit Giorgio Moroder genau die richtige Wahl getroffen: Es werden sowohl eine Art Themes fuer die einzelnen Charaktere eingespielt als auch sonst ein fast sogar poppiger Soundtrack verwendet. Alleine die Szene mit dem “The World is Your’s” Zepelin verursacht bei mir jedes mal aufs neue Gaensehaut sobald die Musik einsetzt. Ebenso wie “Push it to the Limit”. Whoa, just whoa.
Ein weiterer Pluspunkt an Scarface ist die extrem hohe Rezitierquote. Neben The big Lebowski duerfte Scarface wohl auch ganz weit oben auf der Liste der meistzitierten Filme stehen. So wurde Tony Montana nicht nur bei Filmfans oft erwaehnt sondern auch in der (Rap-)Musik gibt es viele Kuenstler die sowohl mit ihren Stuecken als auch teilweise sogar mit ihren Kunstlernamen auf Scarface verweisen. So gibt es beispielsweise von Nas den Song “The World is Yours” und der Name “Tony Yayo” ist eine Fusion aus Tony Montana und Yayo (So wird das Kokain im Film genannt).
Letztendlich empfehle ich den Film jedem, der etwas mit Gangsterfilmen anfangen kann, denn Brian De Palma hat hier mit Al Pacino ein wahres Meisterwerk abgeliefert, dass man auf jeden Fall mal gesehen haben sollte. Alleine schon, weil es mittlerweile mehr als nur ein Kultfilm ist.
Trailer [Englisch]
also wie schon versprochen schreibe ich nun endlich was dazu: Scarface – einer der besten Filme aller Zeiten- Ich finde zwar nicht das Toni sich nur schwer Respekt verdient sondern ziemlich schnell.Die Leute lieben ihn.Gut finde ich die Möglichkeiten den Film auszudehnen ,aber vielleicht würde ich das nicht machen, denn man bedenke aufgrund dessen lahmt er ebend nicht … Hoffe du bist zufrieden mit meiner “Kritik” … Liebe Grüße