Gestern war wieder Kinotag im Cineplex Paderborn und ich entschloss mich, mir den einzigen Film anzuschauen, der mich noch interessierte und den ich noch nicht gesehen habe: Sieben Leben. Ich habe mich im Vorfeld nur maessig darueber informiert und habe den Saal dementsprechend unvorbelastet betreten.
Regie
Gabriele Muccino
Hauptdarsteller
Will Smith als Tom (Ben) Thomas
Rosario Dawson als Emily Posa
Woody Harrelson als Ezra Turner
Barry Pepper als Dan
Der Raumfahrt-Ingenieur Tom Thomas macht seiner Verlobten in einem Restaurant beim Dinner den Hochzeitsantrag. Doch am selben Abend werden die beiden in einen Autounfall verwickelt und sowohl die Verlobte, als auch sechs Insassen des anderen Autos kommen dabei um ihr Leben. Von nun an beschliesst Tom, sein Leben zu aendern und fremden Leuten mit allen ihm zur Verfuegung stehenden Mitteln zu helfen. Jedoch muss er erst sicher sein, ob es sich bei seinen Auserwaehlten auch wirklich um gute Menschen handelt und sie Hilfe verdient haben.
Wie bereits gesagt, informierte ich mich im Vorfeld sehr wenig ueber das aktuelle Hollywood-Drama mit Superstar und Presseliebling Will Smith. Was mir jedoch direkt negativ auffiel ist die simple Tatsache, dass eben dieser hochgefeierte Schauspieler nicht in der Lage ist, Traurigkeit zu mimen. Jedesmal, wenn es Tom schlecht ging bzw er sogar weinte verzog Smith das Gesicht zu einer Grimasse, die man eher dahin deuten koennte, dass er von der Sonne geblendet wird. Ich konnte ihn beim besten Willen einfach nicht ernstnehmen.
Ansonsten spielte er seine Rolle aber recht solide, da kann ich nicht meckern. Auch Rosario Dawson, die man ja mittlerweile auch spaetestens aus Sin City oder Death Proof kennen duerfte, machte ihre Sache ganz gut. Ebenfalls freute ich mich ueber die Besetzung von Barry Pepper (The Green Mile, Der Soldat James Ryan), der meiner Meinung nach jedoch zu wenig Screentime hatte. Ganz aehnlich ging es mir auch mit Woody Harrelson, der den blinden Pianisten und Callcenter-Mitarbeiter Ezra spielte: Tolle Besetzung fuer eine Rolle, die durchaus Talent fordert, in diesem Film aber leider voellig unter Wert verkauft wurde. Schade.
Sehr gut hingegen hat mir die Auswahl des Soundtracks gefallen. Zum Einen natuerlich, weil ein Titel von Muse (Feeling Good) dabei war, aber zum Anderen, weil der Score durch viele „richtige“ Liedern wie z.B. das bereits in Garden State verwendete „One of These Things First„ von Nick Drake aufgelockert wird und die Musik somit auch mehr als Musik aufgenommen wird und nicht direkt in die Atmosphaere einfliesst, wie die meisten instrumentalen Stuecke die sonst gerne in Soundtracks verwendet werden.
Apropos Athmosphaere: Leider kommt den ganzen Film ueber nur selten Spannung auf, da die Geschichte einfach mehr oder weniger froehlich vor sich hinplaetschert, ohne, dass der Zuschauer gefordert wird. Ein recht interessanter Twist kurz vor Ende des Films sorgt zwar kurz fuer Verwirrung, da aber direkt darauf schon das passiert, worauf die ganze Geschichte hinspielt, hat man kaum etwas davon.
Teilweise erinnerte mich das Vorgehen von Smith‘ Rolle stark an Audrey Tatou als Amelie, bzw an diverse Szenen aus Chungking Express. Zumal die Idee des unsichtbaren Helfers ja schon seit den Heinzelmaennchen bekannt ist. Weiterhin ist das Ende meines Erachtens viel zu uebertrieben. Selbst in der Bibel steht zwar „liebe deinen Naechsten wie dich selbst“ aber soweit sollte man dann doch nicht gehen ;)
Im Grunde ist die Idee hinter Sieben Leben nicht schlecht, aber auf Grund Smith‘ fehlender Mimik und dem ueberzogenen Ende, ist dieser Film fuer mich ein weiterer „nicht schlechter, aber eigentlich auch kein guter“ Film, auf den man sich freuen kann, wenn er im Fernsehen kommt. Denn trotz der vielen Kritik, die ich hier abgelassen habe kann man sich den Fim ruhig mal ansehen; es ist definitiv keine Zeitverschwendung.
Trailer
Links
Sieben Leben in der OFDb
One thought on “Sieben Leben (2008)”
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