Regie: Michael Haneke Gestern hatte ich endlich mal wieder Zeit einen Film zu gucken, der schon lange auf meiner Liste war: Funny Games. Ich hatte auf Grund des Remakes letzen Jahres am Rande etwas davon mitbekommen und nahm diesen Film, der uebrigens aus Oesterreich(!) kommt, Anfang des Monats aus dem Fernsehen auf. Anfangs wirkt das Ganze noch wie ein langweiliger Familienfilm, denn der Plot ist recht simpel: Eine dreikoepfige Familie bezieht fuer ein paar Wochen ein Haus am See und will dort eine schoene Zeit verbringen. Kurz nach der Ankunft kommt ein junger Mann vom Nebenhaus vorbei und will sich ein paar Eier borgen.. |
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Doch dabei bleibt es natuerlich nicht! Nachdem er die erste Ladung Eier versehentlich zerstoert hat und ihn beim zweiten Versuch der Hund angesprungen hat ist nun auch sein Freund in der Tuere und die beiden fangen an, die Hausherrin zu belaestigen. Jedoch bleiben sie dabei beide auffaellig hoeflich, sodass der Ehemann kaum nachvollziehen kann, warum er die beiden rausschmeissen soll. Doch es kommt, wie es kommen musste: Es entsteht ein Streit und ploetzlich sind die beiden Fremden im Besitz von 3 Geiseln und entpuppen sich als sadistische Psychopathen.
Soviel zur Story. Ansich eigentlich nichts neues (ok, damals vielleicht doch) und die Umsetzung ist auch nicht die beste. Aber was ich sehr gut finde ist, dass kaum “richtige” Brutalitaet an den Tag gelegt wird: Aehnlich wie in Reservoir Dogs und Sieben sieht man von der eigentlichen Tat so gut wie nichts, sondern wird nur mit dem Ergebnis konfrontiert. Weiterhin muss ich Hanekes Innovation loben, denn die Boesewichte interagieren teils sogar mit dem Zuschauer, wodurch der Eindruck vermittelt wird, dass man durch das blosse Zusehen eine gewisse Mitschuld traegt. Gruselig. Leider ist der Film (auf Grund des geringen Budgets?) sonst eher nicht so toll gemacht und ich kann euch auch nur empfehlen, den zu schauen, damit ihr ihn “mal gesehen habt” und euer eigenes Urteil ueber die absolut geniale Zurueckspulszene machen koennt. Aber wer weiss, wie das beim Remake – das den tollen Titel Funny Games U.S. traegt – aussieht. Bekanntlich heisst amerikanischer ja in den meisten Faellen auch gleichzeitig massentauglicher.. Ein weiterer Kritikpunkt ist die absolute Musikleere im Film. Klar traegt das irgendwie zur Atmosphaere bei. Aber durch die Szenen, die minutenlang keine Schnitte und Bewegung vorweisen entstehen enorme Laengen im Film, die sowohl Spannung und auch die Lust am Weiterschauen massiv hemmen. Nichtsdestotrotz habe ich mich dazu durchgerungen, den Film bis zu Ende zu schauen und muss sagen, dass gerade die Schlusseinstellung, in der Arno Frisch nochmal mit einem “Ja. Du weisst genau, was jetzt passiert. Und du kannst nichts dagegen tun!”-Blick genau in die Kamera und somit in des Zuschauers Augen schaut eines der Besten Enden, die ich bis jetzt gesehen habe. |
Funny Games (1997) [Short]
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