Die Leute fragen: Was is‘ ’n Rocknrolla? … Und ich sag’s ihnen: Es geht nicht um Drums, Drogen und Ausfluege in die Notaufname. Oh nein…Da geht’s um viel mehr mein Freund: Wir steh’n alle auf die schoenen Dinge im Leben. Der eine auf die Kohle, der andere auf die Drogen, wieder andere auf den Sex, den Glamour … oder den Ruhm. Aber ’n Rocknrolla,… der is‘ anders. Wieso? Weil der echte Rocknrolla das komplette Paket will!
„There’s no school like the old school. And I’m the fucking headmaster!“
Regie
Guy Ritchie
Hauptdarsteller
Gerard Butler als One Two
Tom Wilkinson als Lenny Cole
Thandie Newton als Stella
Mark Strong als Archy
Idris Elba als Mumbles
Karel Roden als Uri Omovich
Toby Kebbell als Johnny Quid
Rocknrolla wird aus der Sicht des Archy erzaehlt, der aber gleichzeitig den allwissenden Narrator mimt und somit mehr oder weniger dauerhaft praesent ist. Die Geschichte beginnt wie folgt:
Londons Unterwelt liegt in den Haenden von Lenny Cole, denn er hat das Baugewerbe unter seiner Kontrolle. Will jemand eine Genehmigung, so muss er erst an Lenny Cole vorbei. Und so kommen auch One Two und Mumbles in die missliche Lage, Lenny Cole Geld zu schulden.
Doch gluecklicherweise spielt der Zufall in dieser Geschichte auch noch eine grosse Rolle: Lenny landet einen 7-Mio-Euro-Coup mit dem Russischen Milliardaer Uri Omovich, der ihm als Zeichen der Anerkennung sein Gluecksbild leiht. Als Uri die 7 Mio von seiner Bank abholen laesst, ueberfallen One Two und Mumbles – von Uris Buchhalterin angeheuert – den Transport und sind somit erstmal wieder fluessig.
Doch Uri laesst erneut Geld holen und auch Stella heuert die beiden wieder an um den Geldtransport leer zu machen. Gleiche Stelle, gleicher Deal. Doch keiner von den Beteiligten weiss, dass das Geld diesmal von zwei Eisenharten Bodyguards bewacht wird. Und auch fuer den Rest von Londons Unterwelt stehen die Dinge nicht mehr so rosig wie anfangs: Uris Gemaelde wird aus Lennys Wohnung gestohlen, der schoene Bob soll fuer 5 Jahre in den Knast, weil ein Spitzel geplaudert hat und Lennys Sohn Johnny Quid sorgt mit seinem Tod wieder fuer Schlagzeilen in den Londoner Zeitungen.
Ich hoffe ich konnte den Inhalt einigermassen rueberbringen ohne zuviel Verwirrung zu stiften und gleichzeitig Spoiler zu vermeiden. Im Prinzip ist Rocknrolla Guy Ritchies Snatch und Lock, Stock and two smoking Barrels sehr aehnlich: Es gibt viele Protagonisten, die alle irgendwie miteinander zusammen haengen, in Mist geraten und von einer seltsamen Story umwoben sind. Und es funktioniert.
Als ich das erste Mal den Trailer sah, dachte ich nur „Wow, sieht gut aus. Aber worum geht es eigentlich?“ Das Gleiche dachte ich mir auch, als ich das Kino nach dem ersten Sichten verlies. Und dennoch bin ich durchweg begeistert von Rocknrolla. Denn hier wurden wieder viele coole Charaktere geschaffen, die alle ihren Platz im Ganzen haben und in der Mehrzahl auch gut von den Schauspielern verkoerpert wurden. Gerard Butler geht foermlich in der Rolle des One Two auf und auch Toby Kebbell als abgefuckter Rocker macht sein Ding super. Ich hoffe im Sequel „The real Rocknrolla“ bekommt er eine groessere Rolle. Tom Wilkinson erinnert mich mit der Figur des Lenny Cole immer wieder an Bricktop aus Snatch, was aber nicht weiter stoert, denn er hat durchaus seine eigenen Zuege, die ihn unverkennbar machen.
Bereits das Intro, welches – wenn auch verkuerzt – im Trailer vorkommt, laesst dem Zuschauer schonmal einen Blick darauf werden, was in den folgenden knappen zwei Stunden auf ihn zu kommt: Flotte Sprueche, Action und jede Menge krumme Dinger. Direkt nach dem Intro kommen auch schon die Opening Credits die von Black Strobes rockigen Version des Klassikers „I’m a Man“ unterlegt sind.
Ich weiss nicht, ob es mittlerweile in Mode gekommen ist, aber ich finde es richtig gut, dass viele neue Filme nun opening Credits haben, denn zum Einen erfaehrt man als Zuschauer direkt etwas ueber die Schauspieler und evtl auch die Rollen und zum Anderen ist es immer wieder interessant, wie die Credits gestaltet sind. Guy Ritchie ist es jedenfalls in Rocknrolla gelungen, nennenswerte Opening Credits einzubauen und daher huldige ich eben diese an dieser Stelle auch.
Der Soundtrack ist generell sehr rockig gehalten, was aber beim Titel des Films auch nicht weiter verwunderlich ist. Die Musik wird aktiv genutzt und ist oft wichtiger Bestandteil einzelner Szenen. Besonders gelungen finde ich die Szene auf der Party in der One Two und Stella sich beim tanzen unterhalten: Die Musik wird immer lauter und der Zuschauer muss die Sprechblasen(!) im Bild lesen um der Konversation folgen zu koennen. Hat mir sehr gut gefallen. Auch sonst gab es noch einige nette Einfaelle, wie zB Archys Ansprache im Tonstudio oder die unzerstoerbaren Russen, die den Film auflockern und den satirischen Charakter des Films zur geltung bringen. Auf Youtube kann man sich uebrigens den kompletten Soundtrack kostenlos anhoeren.
Bei Rocknrolla hat Guy Ritchie wieder bewiesen, dass er es wirklich drauf hat, coole Charaktere in eine noch coolere Story zu stecken. Neben Witz, Coolness und einem klasse Soundtrack findet man hier auch Innovation, die zwar das Rad nicht neu erfindet, aber dennoch frischen Wind in das mehr oder minder bekannte Milieu aus Snatch und Bube, Dame, Koenig, Gras bringt. Wer diese beiden Filme mochte, der wird auch an Rocknrolla nichts auszusetzen haben.
Trailer
Links
Rocknrolla in der OFDb
Du hast vergessen die wundervolle Russenscene mit diesem Lied http://www.youtube.com/watch?v=CDJTiEWZdo0 zu erwähnen ;)
Genialer Film!
Mhhh, ja stimmt. Das haette man noch erwaehnen koennen. Danke, dass du das jetzt uebernommen hast ;)
Du hast mich richtig heiß auf den Film gemacht. Muss ich mir anschauen.